Ethereum: Institutionen kaufen
Die jüngste Zinssenkung der US-Notenbank sorgt im Kryptomarkt für Gewinnmitnahmen – doch unter der Oberfläche läuft bei Ethereum etwas anderes. Während kurzfristige Händler verkaufen, bauen große Adressen und ETFs ihre Positionen aus. Entscheidend ist nun, ob sich diese stille Nachfrage gegen den schwächeren Kursverlauf durchsetzen kann.
Fed-Zinsentscheid und „Sell the News“-Reaktion
Die US-Notenbank hat am Mittwoch den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent gesenkt. Für Risikoanlagen wie Kryptowährungen wäre das an sich ein positives Signal, doch der Schritt war weitgehend erwartet und im Markt eingepreist.
Statt einer Rally kam es deshalb zur typischen „Sell the News“-Bewegung: Ethereum hat sich von einem Zwischenhoch um 3.433 US-Dollar wieder in den Bereich um die Unterstützung bei rund 3.200 US-Dollar zurückgezogen. Diese Schwäche passt ins Bild: Auch Bitcoin gab nach, wodurch die gesamte Krypto-Marktkapitalisierung um etwa 3 Prozent auf rund 3,06 Billionen US-Dollar sank.
Trotz des gedrückten Sentiments – der Fear-&-Greed-Index signalisiert mit einem Wert von 29 deutliche Vorsicht – verweisen Marktbeobachter darauf, dass die Verkäufe bislang in eine Phase struktureller Nachfrage fallen.
ETF-Zuflüsse und „Whales“ als Gegengewicht
Auffällig ist, dass professionelle Investoren den Rücksetzer offenbar eher als Gelegenheit nutzen.
Stabile Nachfrage über ETFs
Daten von Farside Investors zeigen, dass die institutionelle Nachfrage über börsengehandelte Ethereum-Produkte anhält. Der US-Ethereum-ETF von BlackRock verzeichnete heute Nettozuflüsse von 56,5 Millionen US-Dollar. In Summe flossen in der vergangenen Woche mehr als 250 Millionen US-Dollar in Spot-ETH-ETFs.
Das legt nahe, dass klassische Finanzinvestoren die aktuellen Kurse nicht als Ausstiegssignal werten, sondern als Einstieg oder Aufstockung im bestehenden Trend.
Großinvestoren erhöhen Bestände
Auch on-chain ist eine deutliche Verschiebung zu sehen. Laut Santiment haben Wallets mit Beständen zwischen 10.000 und 100.000 ETH seit Mitte Oktober bis Anfang Dezember rund 800.000 ETH zugekauft – ein Volumen von etwa 2,4 Milliarden US-Dollar.
Einzelne große Transaktionen unterstreichen diese Entwicklung:
- Die Wallet „BitcoinOG“ hat 85.001 ETH in eine Long-Position eingebucht.
- Die Adresse „1011short“ erhöhte ihre Long-Exponierung um 120.094 ETH.
- BitMine Technologies kaufte 33.504 ETH im Wert von 112 Millionen US-Dollar und kommt damit auf rund 3,9 Millionen ETH insgesamt.
Diese Zukäufe stehen im Kontrast zum eher nervösen Verhalten vieler Privatanleger und federn den Verkaufsdruck ab.
On-Chain-Daten: Knappes Angebot, günstigere Nutzung
Neben dem Verhalten der Investoren sprechen auch Netzwerkkennzahlen für ein zunehmend knappes Angebot.
Angebot auf Börsen auf Tiefstand
Die Bestände von Ethereum auf zentralisierten Handelsplätzen sind auf nur noch 8,6 Prozent der Gesamtmenge gefallen – der niedrigste Wert seit 2015. Mehr ETH wandert damit in Cold Wallets oder Staking-Verträge.
Solche Abflüsse reduzieren kurzfristig verfügbares Angebot. Sollte die Nachfrage weiter anziehen, erhöht das die Wahrscheinlichkeit eines „Supply Shock“, bei dem schon relativ geringe zusätzliche Nachfrage spürbare Kurswirkungen entfalten kann.
Netzwerk-Upgrade senkt Gebühren
Auf der Fundamentalseite profitiert Ethereum vom jüngsten „Fusaka“-Upgrade Anfang Dezember. Nach Angaben aus dem Ökosystem wurden die Transaktionsgebühren auf Layer-2-Lösungen um bis zu 95 Prozent gesenkt. Zudem liegen die durchschnittlichen Gebühren auf dem Hauptnetz aktuell auf einem Sieben-Jahres-Tief.
Geringere Kosten können die Nutzung im DeFi-Bereich, bei NFTs und anderen Anwendungen attraktiver machen und damit mittelfristig auch die Nachfrage nach ETH stützen.
Technisches Bild: Wichtige Marken im Blick
Aus technischer Sicht bleibt die Lage gemischt, aber klar strukturiert.
Die Zone um 3.200 US-Dollar fungiert derzeit als zentrale Unterstützung. Ein nachhaltiger Bruch nach unten würde den Blick in Richtung des nächsten Unterstützungsbereichs um 2.925 US-Dollar lenken. Auf der anderen Seite sehen Analysten auf kürzeren Zeiteinheiten eine bullische Divergenz, die darauf hindeutet, dass der Verkaufsdruck nachlassen könnte.
Auf der Oberseite gilt die Region um 3.350 US-Dollar als erste Hürde. Wird diese Marke zurückerobert und der Ausbruch aus einer bullischen Pennant-Formation bestätigt, rücken mittelfristige Kursziele im Bereich von etwa 3.700 US-Dollar in den Fokus.
Der aktuelle Kurs liegt mit rund 3.196 US-Dollar leicht unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 3.327 US-Dollar, bei einem RSI von 42 und einer hohen 30-Tage-Volatilität von knapp 57 Prozent – ein Setup, das eher für Konsolidierung als für Überhitzung spricht.
Fazit: Kurzfristige Schwäche, langfristige Akkumulation
Ethereum steckt aktuell zwischen kurzfristiger Gewinnmitnahme nach der Fed-Entscheidung und anhaltender Nachfrage großer Investoren. ETF-Zuflüsse, deutliche Käufe von „Whales“ und die niedrigsten Börsenbestände seit Jahren deuten auf eine Phase der Akkumulation hin, nicht auf einen ausgemachten Bärenmarkt. Für die weitere Entwicklung dürften vor allem zwei Faktoren entscheidend sein: Hält die Unterstützung um 3.200 US-Dollar, und bleibt der institutionelle Kapitalzufluss auf dem aktuellen Niveau oder darüber.
Ethereum: Kaufen oder verkaufen?! Neue Ethereum-Analyse vom 11. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Ethereum-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Ethereum-Investoren. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 11. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Ethereum: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








