E.ON Aktie: Steigende Herausforderungen
Starke Zahlen, aber die Politik spielt nicht mit: E.ON steigert sein operatives Ergebnis um 10 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro, doch statt Kursfeuerwerk hagelt es einen Absturz von 4,5 Prozent. Der Grund? Die Unsicherheit um die deutsche Netzregulierung wächst – und mit ihr die Sorge, dass der Energiekonzern künftig weniger an seinen Milliarden-Investitionen verdienen könnte. Steht die gesamte Wachstumsstrategie auf dem Spiel?
Rekordwachstum bei Energy Networks
Das Herzstück von E.ON läuft auf Hochtouren: Das Netzgeschäft legte in den ersten neun Monaten 2025 um satte 18 Prozent zu und erreichte ein bereinigtes EBITDA von 5,6 Milliarden Euro. Die massive Investitionsoffensive – über 5,1 Milliarden Euro flossen in die Modernisierung und Digitalisierung der Infrastruktur – zahlt sich operativ aus.
Während Energy Networks glänzt, schwächelt das Endkundengeschäft: Energy Retail brach um 18 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro ein. Belastungen aus dem britischen Markt und zeitliche Verschiebungen in Deutschland bremsten das Segment aus. Immerhin: Energy Infrastructure Solutions wuchs solide um 15 Prozent.
Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
* Bereinigtes Konzern-EBITDA: 7,4 Mrd. Euro (+10%)
* Bereinigtes Konzernergebnis: 2,3 Mrd. Euro (+4%)
* Investitionen: 5,1 Mrd. Euro (+8%)
* Energy Networks EBITDA: 5,6 Mrd. Euro (+18%)
Deutsche Netzregulierung: CFO schlägt Alarm
Doch genau hier liegt das Problem: Die deutsche Netzregulierung bestimmt, wie viel E.ON an seinen Investitionen verdienen darf – und der aktuelle Entwurf gefällt dem Management überhaupt nicht. CFO Nadia Jakobi findet deutliche Worte: "Die Unsicherheit ist größer als wir zu diesem Zeitpunkt erwartet hatten." Der Vorschlag spiegele die Finanzierungskosten nicht angemessen wider.
Die Nervosität ist berechtigt: Sollte die finale Regulierung zu restriktiv ausfallen, könnte E.ON gezwungen sein, Investitionspläne zu überdenken. Bernstein-Analysten bezweifeln bereits, ob bis Februar 2026 ausreichend Klarheit herrschen wird. E.ON hält sich alle Optionen offen – notfalls auch den Rechtsweg.
Prognose steht – aber wie lange noch?
Trotz des politischen Gegenwinds hält E.ON an der Jahresprognose fest: 9,6 bis 9,8 Milliarden Euro beim bereinigten EBITDA, 2,85 bis 3,05 Milliarden Euro beim Konzernergebnis. Mit über 75 Prozent der Ziele nach neun Monaten bereits erreicht, erscheint das machbar.
Die entscheidende Frage bleibt jedoch: Was passiert, wenn die Regulierungsbehörde Ende 2025 eine Entscheidung trifft, die weit unter E.ONs Erwartungen liegt? Der Kursrutsch auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten zeigt, wie nervös Anleger bereits sind. Die Aktie notiert bei 15,27 Euro – knapp 7 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von 16,47 Euro. Der dramatisch niedrige RSI von 17,4 signalisiert überverkaufte Verhältnisse, doch ohne regulatorische Klarheit dürfte sich daran wenig ändern.
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob E.ONs Wachstumsstory auf politischem Treibsand gebaut ist.
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