Der geplante Verkauf der Rumänien-Sparte ist geplatzt, doch die Anleger reagieren anders als erwartet. Statt die Papiere des Energieversorgers abzustrafen, nähert sich der Kurs einer entscheidenden Chartmarke. Was motiviert die Käufer, diese negativen Nachrichten vor den Feiertagen einfach auszublenden?

Rumänien-Deal am Widerstand gescheitert

Die wichtigste fundamentale Entwicklung betrifft das Osteuropa-Geschäft: Der ungarische Energiekonzern MVM hat sein Übernahmeangebot für die rumänischen E.ON-Assets offiziell zurückgezogen. Geplant war der Verkauf von Anteilen an der Vertriebs- und Service-Sparte, doch massiver politischer Widerstand der rumänischen Regierung brachte die Transaktion zu Fall.

Für den Essener DAX-Konzern bedeutet dies, dass die angestrebte Portfolio-Bereinigung vorerst gestoppt ist. Die Assets verbleiben in der Bilanz, und das Management muss nun entscheiden, ob ein neuer Käufer gesucht wird oder die Einheiten im Bestand bleiben. Ein solcher Prozess bindet Ressourcen, was in der Regel an der Börse kritisch gesehen wird.

Markt priorisiert Substanz vor M&A

Bemerkenswert ist jedoch die Reaktion der Marktteilnehmer. Anstatt auf den geplatzten Deal mit Verkäufen zu reagieren, kaufte der Markt die E.ON Aktie bis zum letzten Handelsschluss vor Weihnachten (23. Dezember) aggressiv hoch. Mit Notierungen knapp unter 16 Euro ignorierten Investoren den Rückschlag fast vollständig.

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Marktbeobachter werten dies als Zeichen, dass der Fokus derzeit auf der robusten Kernsubstanz und den stabilen Aussichten im regulierten Netzgeschäft liegt. Mit einem Jahresplus von rund 38 Prozent bestätigte die Aktie ihren übergeordneten Aufwärtstrend und gehört damit zu den starken Performern im DAX.

Die aktuelle Lage im Überblick:
* Investitionsoffensive: In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2025 flossen bereits 5,1 Milliarden Euro in die Infrastruktur für die Energiewende.
* Charttechnik: Die psychologisch wichtige Hürde von 16,00 Euro ist in direkter Schlagdistanz.
* Momentum: Die Kaufdynamik kurz vor den Feiertagen deutet darauf hin, dass institutionelle Adressen ihre Positionen zum Jahresende eher festigen als abbauen.

Experten mit unterschiedlichen Szenarien

Die Bewertung der aktuellen Situation spaltet die Analysten. Auf der optimistischen Seite steht JPMorgan: Die US-Bank setzte E.ON kürzlich auf die „Positive Catalyst Watch“, was die Erwartung kurzfristig positiver Impulse unterstreicht. Im Gegensatz dazu mahnt Goldman Sachs zur Vorsicht und verweist auf bestehen bleibende Regulierungsrisiken, die das Kurspotenzial deckeln könnten.

Die relative Stärke der E.ON Aktie ist derzeit das dominierende Narrativ. Gelingt nach der Weihnachtspause der nachhaltige Ausbruch über die 16-Euro-Marke, wäre der Weg für eine Fortsetzung der Rallye charttechnisch frei. Sollte der Kurs jedoch an diesem Widerstand abprallen, dürfte der Fokus der Anleger schnell wieder auf die ungelöste Rumänien-Frage und die regulatorischen Warnhinweise rücken.

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