E.ON Aktie: Krisen-Modus aktiv?
E.ON steht im Kreuzfeuer geopolitischer Spannungen. Während der Essener Energiekonzern mit einem neuen Megaprojekt die Zukunft der Logistik gestalten will, sorgt ein staatliches Veto aus Rumänien für einen herben Rückschlag. Anleger reagieren nervös auf die Nachricht, die den geplanten Portfolio-Umbau ins Wanken bringt. Ist der aktuelle Kursrutsch eine Überreaktion oder ein echtes Warnsignal?
Sicherheitsrisiko: Veto aus Bukarest
Der geplante Rückzug aus dem rumänischen Markt ist gescheitert. Der Oberste Rat für Nationale Verteidigung in Bukarest hat den Verkauf der Tochtergesellschaft E.ON Energie Romania an den ungarischen Staatskonzern MVM untersagt. Der Grund ist politisch brisant: MVM bezieht rund 40 Prozent seines Gases aus Russland.
Die rumänischen Behörden befürchten Sicherheitsrisiken und mögliche Weiterverkäufe an Nicht-EU-Unternehmen. Für E.ON ist das bitter: Der Deal sollte die Bereinigung des Osteuropa-Portfolios vorantreiben. Statt frischem Kapital bleibt der Konzern nun vorerst auf der Tochtergesellschaft sitzen, die immerhin 3,4 Millionen Kunden versorgt.
Kampfansage an Daimler und Co.
Doch E.ON lässt sich operativ nicht lähmen und bläst an einer anderen Front zum Angriff. Der Konzern steigt massiv in die Ladeinfrastruktur für Elektro-LKWs ein und fordert damit das etablierte Joint Venture „Milence“ (Daimler Truck, Volvo) heraus. Das Projekt „HDV-E“ wird sogar mit 70 Millionen Euro aus EU-Mitteln gefördert.
Die Eckdaten der Offensive:
* Massiver Ausbau: Bis Herbst 2028 sollen 330 Megawatt-Ladepunkte an 55 Standorten entstehen.
* Investitionsvolumen: Das Gesamtprojekt umfasst über 220 Millionen Euro.
* Strategische Partner: Zusammen mit Voltix und GreenWay werden neun europäische Länder erschlossen.
Damit positioniert sich E.ON frühzeitig in einem Zukunftsmarkt, der durch die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs enormes Potenzial verspricht.
RSI am Boden: Überverkaufte Situation?
Die Börse straft die Aktie derzeit jedoch ab. Die Kombination aus dem geplatzten Rumänien-Deal und der anhaltenden Unsicherheit bezüglich der deutschen Netzregulierung drückt auf die Stimmung. Finanzchefin Nadia Jakobi hatte zuletzt gewarnt, dass geplante Rendite-Obergrenzen ab 2029 die Finanzierungskosten nicht mehr decken könnten.
Diese Gemengelage spiegelt sich im Chart wider: Mit einem Tagesverlust von über 2 Prozent fiel der Kurs auf 15,15 Euro und rutschte damit unter den wichtigen 200-Tage-Durchschnitt von 15,20 Euro.
Technisch wirkt die Bewegung jedoch extrem: Der RSI (Relative Strength Index) notiert bei tiefen 17,4 Punkten, was auf eine stark überverkaufte Situation hindeutet.
Fazit: Substanz trifft auf Politik
Die operative Basis stimmt: Das bereinigte EBITDA stieg zuletzt um 10 Prozent, die Jahresprognose steht. Doch solange die regulatorischen Wolken in Deutschland nicht verziehen und der Exit in Rumänien blockiert ist, fehlt der Aktie der kurzfristige Trigger für eine Erholung. Anleger müssen nun abwägen, ob die fundamental niedrige Bewertung die politischen Risiken aufwiegt.
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