Der Essener Energieriese hat sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil im Rennen um Europas E-Mobilitäts-Infrastruktur gesichert. Gemeinsam mit den Partnern Voltix und GreenWay erhält E.ON satte 70 Millionen Euro von der EU – Geld, das direkt in den Aufbau eines revolutionären Megawatt-Ladenetzes für Lkw fließt. Während Konkurrenten noch ihre Finanzierung suchen, zieht E.ON bereits los. Kann dieser Schachzug die zuletzt konsolidierende Aktie zurück auf Kurs bringen?

330 Ladepunkte bis 2028: Das Mega-Projekt

Das geförderte Konsortium plant nichts Geringeres als den Aufbau von rund 330 Megawatt-Ladepunkten an 55 strategischen Standorten in neun europäischen Ländern. Der Clou: Das sogenannte „Megawatt Charging System" (MCS) liefert mindestens ein Megawatt Ladeleistung pro Punkt – genug, um elektrische Lkw in Rekordzeit aufzuladen.

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Die wichtigsten Fakten zum Projekt:

  • 70 Millionen Euro EU-Förderung ohne Kapitalverwässerung
  • 330 Hochleistungs-Ladepunkte mit MCS-Technologie
  • 55 strategische Standorte in neun Ländern
  • Fertigstellung bis 2028 geplant
  • E.ON als führender Konsortialpartner

Für die Elektrifizierung des europäischen Güterverkehrs ist dies ein Meilenstein. Bislang scheiterte der Durchbruch bei schweren Nutzfahrzeugen vor allem an zwei Faktoren: zu lange Ladezeiten und fehlende Infrastruktur. E.ON attackiert beide Probleme gleichzeitig.

Finanzierung ohne Verwässerung: Cleverer Schachzug

In Zeiten hoher Zinsen ist die Bedeutung dieser Förderung nicht zu unterschätzen. E.ON sichert sich 70 Millionen Euro öffentliche Mittel, ohne eigene Aktionäre zu verwässern oder teure Kredite aufnehmen zu müssen. Das schont den Free Cashflow und hält Spielräume für weitere Investitionen offen.

Die jüngsten Neunmonatszahlen von Mitte November zeigten bereits die Richtung: 5,1 Milliarden Euro flossen in Energiewende-Projekte – ein Plus gegenüber den 4,7 Milliarden des Vorjahres. Das bereinigte EBITDA lag bei soliden 7,4 Milliarden Euro. Mit der EU-Förderung beschleunigt E.ON nun gezielt den Ausbau regulierter Geschäftsfelder, die langfristig stabile Erträge versprechen.

Kämpft die Aktie um den Boden?

Charttechnisch bewegt sich die E.ON-Aktie derzeit in einer heiklen Phase. Bei 15,49 Euro notierte der Titel gestern – knapp unter dem kritischen Bereich von 15,50 bis 15,91 Euro, wo sowohl der 50-Tage-Durchschnitt als auch psychologische Widerstände lauern. Der RSI von 17,4 signalisiert eine deutliche Überverkauft-Situation, was kurzfristig für eine technische Gegenbewegung sprechen könnte.

Die Jahresperformance von knapp 35 Prozent zeigt allerdings: Langfristig läuft es. Doch nach dem Rücksetzer der letzten 30 Tage um über vier Prozent suchen Anleger nach frischen Impulsen. Genau die könnte die heutige Nachricht liefern. Ob sie ausreicht, um die Aktie nachhaltig über den 50-Tage-Schnitt zu hieven, wird sich in den kommenden Handelstagen zeigen.

Fest steht: E.ON positioniert sich nicht mehr nur als klassischer Netzbetreiber, sondern als aktiver Gestalter der Verkehrswende. Wer auf defensive, aber stetig wachsende „Enabler" der Dekarbonisierung setzt, findet hier ein solides Fundament – auch wenn die große Kurs-Explosion wohl ausbleiben dürfte.

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