Diginex Aktie: Anleger ziehen die Reißleine

Aggressive Zukäufe und massives Umsatzwachstum klingen eigentlich nach einer Erfolgsgeschichte. Doch bei Diginex reagiert der Markt gegenteilig. Statt Euphorie herrscht Skepsis über die Qualität der Bilanzen und die hohe Bewertung, was die Aktie heute erneut tief ins Minus drückt.

Abverkauf beschleunigt sich

Die Talfahrt der Diginex Aktie setzt sich am heutigen Freitag ungebremst fort. Mit einem Kursverlust von rund 6,6 Prozent fällt das Papier auf 6,82 USD und unterschreitet damit die psychologisch wichtige 7-Dollar-Marke.

Die Lage im Überblick:
* Massiver Wertverlust: Auf Sicht von 30 Tagen hat sich der Börsenwert fast halbiert (minus 45 Prozent).
* Negativer Trend: Der Titel findet keinen Boden und handelt in einem klaren Abwärtstrend.
* Marktstimmung: Die Skepsis überwiegt, Anleger nutzen Erholungen derzeit primär zum Ausstieg.

Wachstum um jeden Preis?

Das Unternehmen forciert seine Expansion im ESG-Bereich durch Übernahmen wie "The Remedy Project" oder die geplante Akquisition von "Plan A". Zwar wies Diginex zuletzt ein Umsatzplus von 293 Prozent aus, doch Marktbeobachter werten die Qualität dieser Zahlen kritisch.

Der sprunghafte Anstieg basiert primär auf einmaligen Lizenzgebühren aus White-Label-Deals. Das für Softwareunternehmen entscheidende wiederkehrende Geschäft durch SaaS-Abonnements wächst hingegen deutlich langsamer. Investoren zweifeln daher an der Nachhaltigkeit der aktuellen Wachstumsraten.

Bewertung in der Kritik

Zusätzlich belastet die Sorge vor einer Verwässerung der Altaktionäre, da die aggressive Einkaufstour kapitalintensiv ist. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 1,4 Milliarden USD erscheint das Unternehmen im Vergleich zu fundamentalen Modellen teuer. Analysen sehen den fairen Wert eher in einer Spanne zwischen 400 und 900 Millionen USD, was die Diskrepanz zum aktuellen Börsenkurs erklärt.

Solange das Management nicht belegen kann, dass die integrierten Übernahmen das organische, wiederkehrende Wachstum signifikant und dauerhaft beschleunigen, bleibt das Abwärtsrisiko akut. Ohne eine Stabilisierung der SaaS-Einnahmen droht der Aktie eine weitere Anpassung an die konservativeren Bewertungsmodelle der Analysten.