DHL Aktie: Kartellprüfung verzögert Großbritannien-Deal

Die britische Kartellbehörde macht ernst - und das könnte für DHL zum Problem werden. Die Competition and Markets Authority (CMA) hat am Montag offiziell eine Untersuchung der geplanten Fusion zwischen DHL eCommerce UK und dem britischen Paketdienstleister Evri eingeleitet.
Bereits im Juni hatte die CMA um Stellungnahmen gebeten und eine erste Prüfung angekündigt. Nun startet die offizielle Phase: Die Behörde will bis zum 25. September entscheiden, ob sie die Transaktion ohne Auflagen durchwinken oder eine vertiefte Untersuchung anordnen wird.
Das Timing dürfte dem Bonner Logistikgiganten nicht gefallen. Der im Mai angekündigte Deal sollte eigentlich zügig über die Bühne gehen - immerhin geht es um beträchtliche Marktanteile im hart umkämpften britischen Paketmarkt.
Milliarden-Deal unter der Lupe
Die Dimensionen des Geschäfts sind durchaus beachtlich. Das fusionierte Unternehmen soll nach DHL-Angaben jährlich mehr als eine Milliarde Pakete und weitere eine Milliarde Geschäftsbriefe ausliefern können. Eine beeindruckende Größe, die allerdings genau das Problem darstellen könnte.
Die CMA prüft nämlich, ob der Zusammenschluss den Wettbewerb auf dem britischen Markt beeinträchtigt. Sollten die Kartellwächter Bedenken haben, müssen DHL und Evri womöglich Zugeständnisse machen - etwa bestimmte Geschäftsteile verkaufen oder Investitionsverpflichtungen eingehen.
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Bei dem Deal erwirbt DHL eine "bedeutende Minderheitsbeteiligung" an der Evri-Gruppe und bringt gleichzeitig das britische Geschäft DHL eCommerce UK in ein neues Gemeinschaftsunternehmen ein. Verkäufer ist ein von Apollo Capital Management verwalteter Fonds, der weiterhin die Mehrheit an Evri halten soll.
Schweigen auf ganzer Linie
Weder DHL noch Evri wollten sich bislang zur laufenden Kartellprüfung äußern. Das Schweigen ist verständlich - schließlich läuft das offizielle Verfahren gerade erst an und voreilige Statements könnten eher schaden als nutzen.
Sollte der Deal zustande kommen, will Evri seine Kernmarke beibehalten. DHL eCommerce soll künftig unter dem Namen "Evri Premium" als Netzwerk von DHL eCommerce in Großbritannien firmieren.
Die DHL-Aktie zeigt sich von der Kartellprüfung bislang unbeeindruckt und notiert bei rund 41 Euro praktisch unverändert. Doch sollte die CMA eine vertiefte Untersuchung anordnen, könnte sich das durchaus ändern.
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