Deutsche Telekom Aktie: Der große Widerspruch

Während die US-Tochter T-Mobile US mit Rekordzahlen glänzt und Analysten Kaufempfehlungen verteilen, steckt die Deutsche Telekom-Aktie in der Baisse. Warum ignoriert der Markt die positiven Signale aus Übersee - und droht der Abwärtstrend anzuhalten?

T-Mobile US: Der strahlende Hoffnungsträger

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: T-Mobile US liefert im dritten Quartal ab und hebt sogar die Jahresprognose an. Die operative Entwicklung in den USA bleibt der starke Motor des gesamten Konzerns. Doch genau hier beginnt das Rätsel.

Die Deutsche Bank Research bestätigt zwar ihre "Buy"-Einstufung mit einem Kursziel von 42 Euro - immerhin 43 Prozent über dem aktuellen Niveau. Doch die Aktie reagiert kaum auf diese positiven Signale.

Der Markt bleibt skeptisch

Warum strauchelt die Telekom-Aktie trotz dieser starken Fundamentaldaten? Die Antwort liegt in der wachsenden Skepsis der Anleger:

• Die Befürchtung, dass der Kundenzuwachs in Amerika für den Bonner Mutterkonzern wirkungslos verpufft
• Zweifel, ob die US-Erfolge tatsächlich den Gesamtkonzern nachhaltig stärken
• Die Sorge vor strukturellen Problemen im Heimatmarkt Europa

Der RSI von 85,6 deutet zudem auf eine überkaufte Situation hin - ein weiteres Warnsignal für nervöse Anleger. Mit rund 29 Euro notiert die Aktie zudem deutlich unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 35,78 Euro.

Game Over oder Einstiegschance?

Die Diskrepanz zwischen operativer Stärke und schwacher Kursperformance könnte sich als Chance erweisen. Denn während der Markt skeptisch bleibt, liefert T-Mobile US weiterhin überzeugende Zahlen. Die entscheidende Frage: Wann erkennt der Markt den wahren Wert des US-Engagements - oder behält die Skepsis recht?