Die Deutsche Bank geht in die Offensive - und stellt Anleger vor eine entscheidende Frage: Kann der angeschlagene Finanzriese wirklich zum "europäischen Champion" aufsteigen? CEO Christian Sewing präsentierte heute eine ambitionierte Drei-Jahres-Strategie mit deutlich höheren Renditezielen. Doch der Markt reagiert skeptisch.

Ambitionierte Ziele: 13 Prozent Eigenkapitalrendite

Das Kernstück der neuen Strategie ist beeindruckend: Bis 2028 peilt die Bank eine Eigenkapitalrendite (RoTE) von über 13 Prozent an - ein deutlicher Sprung vom aktuellen Ziel von über 10 Prozent. Damit positioniert sich Deutschlands größte Bank auf Augenhöhe mit der französischen BNP Paribas, bleibt aber hinter der UBS mit ihrem 18-Prozent-Ziel zurück.

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Die Pläne im Überblick:
- Erlöse sollen bis 2028 auf 37 Milliarden Euro steigen (2025: 32 Milliarden)
- Kosten-Ertrags-Verhältnis soll unter 60 Prozent sinken
- Kapitalausschüttung steigt auf 60 Prozent des Gewinns ab 2026

Doch die entscheidende Frage: Kann die Bank diese Ziele in einem schwierigen Marktumfeld wirklich erreichen?

Expansion trotz Skepsis

Während die Strategie auf dem Papier überzeugt, zeigt der Kursverlauf der Aktie die anhaltende Skepsis der Anleger. Nach der Präsentation gab die Aktie nach und notierte mit einem Minus von 3 Prozent. Besonders bemerkenswert: Der aktuelle Kurs von 30,30 Euro liegt fast 10 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von 33,32 Euro - obwohl die Bank eigentlich gute Nachrichten präsentierte.

Die Expansion im Investment Banking unterstreicht das Selbstvertrauen des Managements. Mehr als 60 Senior-Investment-Banker sollen in profitablen Bereichen wie Gesundheitswesen und Technologie eingestellt werden. Ein mutiger Schritt, der zeigt: Sewing setzt auf Wachstum statt auf Schrumpfung.

Von der Defensive zur Offensive

Die neue Strategie markiert einen fundamentalen Wandel. Während Sewings erste Neuausrichtung 2019 noch von Verkleinerung und 18.000 Stellenabbau geprägt war, geht die Bank heute aus einer Position der Stärke in die Offensive. Die Zahlen sprechen für sich:

  • Gewinn vor Steuern stieg in den ersten neun Monaten 2025 um 64 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro
  • Eigenkapitalrendite lag bei soliden 10,9 Prozent
  • Kapitalausschüttungen erreichten 2,3 Milliarden Euro

Doch Banking-Experte Hans-Peter Burghof warnt: "Die Regulierung ist nach wie vor ein Albtraum, und es gibt weitaus mehr Wettbewerb als in vielen anderen Ländern." Genau hier liegt die größte Herausforderung für Sewings Ambitionen.

Die Stunde der Wahrheit kommt

Die Deutsche Bank hat ihre Ziele hoch gesteckt - vielleicht zu hoch? Während die Kapitalmarktabteilung expandiert und die Ausschüttungen steigen, bleibt das deutsche Heimatgeschäft eine Baustelle. Die Kombination aus globalen Handelskonflikten, hoher Verschuldung und schwächelnder Wirtschaft könnte den Aufstieg zum europäischen Champion verzögern.

Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit: Die Umsetzung der ambitionierten Pläne. Für Anleger bleibt es spannend - die nächsten Quartale werden zeigen, ob Sewings Offensive tatsächlich Früchte trägt oder ob die Skepsis des Marktes berechtigt war.

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