Deutsche Bank Aktie: Große Worte, kalte Schulter
Christian Sewing hat am Montag große Pläne präsentiert. Auf dem Kapitalmarkttag verkündete der Vorstandschef der Deutschen Bank ehrgeizige Ziele bis 2028: Die Eigenkapitalrendite soll von derzeit rund 10 Prozent auf über 13 Prozent klettern. "Langfristig wollen wir der europäische Champion sein", so Sewing. Die Börse zeigte sich unbeeindruckt – die Aktie rutschte um 3,3 Prozent auf 30,82 Euro ab und gehörte damit zu den größten Verlierern im DAX.
Können die Zahlen überzeugen?
Das Kalkül des Vorstands klingt ambitioniert: Die Erträge sollen binnen drei Jahren von etwa 32 Milliarden auf rund 37 Milliarden Euro steigen. Gleichzeitig plant die Bank brutto weitere Kostensenkungen von etwa 2 Milliarden Euro. Die Kosten-Ertrags-Relation soll unter 60 Prozent fallen – für 2025 liegt das Ziel noch bei unter 65 Prozent.
Künstliche Intelligenz und Automatisierung sollen dabei die entscheidenden Hebel sein. Die zinsunabhängigen Aufwendungen dürften trotzdem bis 2028 im Schnitt um zwei Prozent pro Jahr auf rund 22 Milliarden Euro steigen. Sewing zeigt sich überzeugt, das angepeilte Renditeniveau "sogar übertreffen" zu können.
Analysten bleiben skeptisch
Die Vorgaben liegen deutlich über den Markterwartungen. Bloomberg-Analysten rechnen für 2028 im Schnitt nur mit Erträgen von knapp 35 Milliarden Euro und einer Eigenkapitalrendite von lediglich 10,5 Prozent. Joseph Dickerson von Jefferies stellt die zentrale Frage: Welche internen Hebel kann die Bank realistisch betätigen, um die Profitabilität tatsächlich zu steigern? Maßnahmen unter direkter Kontrolle des Managements seien entscheidend. Potenzielle Rückenwindfaktoren von staatlicher Seite sollten nicht einkalkuliert werden – zumal die Wachstumsprognosen für Deutschland bereits nach unten korrigiert würden.
Kian Abouhossein von JPMorgan bezeichnet die Mittelfristziele als ehrgeizig, zeigt sich aber beruhigt über den Kostenfokus des Managements.
Mehr Geld für Aktionäre
Immerhin: Die Anteilseigner dürfen sich auf höhere Ausschüttungen freuen. Ab 2026 will die Bank 60 Prozent des Gewinns als Dividende zahlen – bisher waren es 50 Prozent. Zusätzlich sieht der Vorstand Potenzial, überschüssiges Kapital für weitere Ausschüttungen zu nutzen. Ab 2026 soll zudem gezielt in wertschaffende Bereiche investiert werden, kündigte der designierte Finanzvorstand Raja Akram an.
Sewings steiniger Weg
Seit 2018 führt Sewing das größte deutsche Geldhaus aus einer tiefen Krise. Mit dem Abbau zigtausender Stellen und einer massiven Schrumpfung der Investmentbank brachte er den Konzern zurück auf Erfolgskurs. Allerdings nicht ohne Stolpersteine: 2022 erreichte er sein damaliges Renditeziel von 8 Prozent nur dank eines milliardenschweren Steuereffekts. Das Ziel von 10 Prozent für 2025 schien lange unerreichbar – mittlerweile scheint es aber greifbar.
Die Fondstochter DWS bekräftigte derweil ihre Jahresziele. Vorstandschef Stefan Hoops peilt für 2025 einen Gewinn je Aktie von 4,50 Euro an. Die Erträge sollen um zwölf Prozent auf 3,1 Milliarden Euro steigen, während die Kosten stabil bei 1,8 Milliarden Euro bleiben sollen.
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