Das Kreditinstitut stand gestern vor einer wichtigen Wegmarke: Der internationale Finanzstabilitätsrat (FSB) hat seine jährliche Risikoliste überarbeitet – und die Deutsche Bank profitiert massiv. Die Herabstufung in eine niedrigere Risikokategorie verschafft dem Konzern Luft für Investitionen und mögliche Ausschüttungen. Doch während Morgan Stanley und ING ebenfalls in der untersten G-SIB-Kategorie landen, wird die Bank of America hochgestuft und muss strengere Kapitalregeln erfüllen.

Kann die Deutsche Bank diesen Vorteil nutzen, um im globalen Wettbewerb Boden gutzumachen?

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Deutsche Bank?

Regulatorische Entlastung: Mehr Spielraum für Wachstum

Die FSB-Entscheidung ist für Aktionäre eine echte Erleichterung. Eine niedrigere Einstufung bedeutet konkret: reduzierte Zuschläge bei der Verschuldungsquote und beim harten Kernkapital (CET1). Das Management gewinnt damit mittelfristig Flexibilität – sei es für den Ausbau profitabler Geschäftsbereiche oder für potenzielle Dividendenerhöhungen.

Die Herabstufung bestätigt zudem die konsequente "De-Risking"-Strategie der vergangenen Jahre. Während die Deutsche Bank ihre Bilanzrisiken systematisch abgebaut hat, lief das operative Geschäft – insbesondere im Investmentbanking – auf Hochtouren weiter.

Kernpunkte der FSB-Entscheidung:

  • Deutsche Bank rutscht in niedrigste G-SIB-Kategorie
  • Reduzierte Kapitalanforderungen schaffen Spielraum
  • Bank of America hingegen mit verschärften Auflagen konfrontiert
  • Erfolgreiche Risikoreduktion der letzten Jahre bestätigt

Offensive im Edelmetallhandel und Wealth-Management

Parallel zur regulatorischen Erleichterung treibt die Bank ihre Expansion voran. In Singapur wird das Team für den Edelmetallhandel massiv verstärkt. Dieser Bereich generierte allein in der ersten Jahreshälfte 2025 rund 100 Millionen US-Dollar Umsatz – und soll nun Marktanteile von Konkurrenten wie JPMorgan erobern.

Ab dem 1. Dezember verstärkt zudem Vivienne Chia (zuvor Bank of Singapore) die Führungsmannschaft als Global Head of Investment Solutions. Die Personalie unterstreicht den strategischen Fokus auf das asiatische Wealth-Management-Geschäft, das als Wachstumsmotor gilt.

Die jüngste AT1-Emission über 1,0 Milliarden Euro zu Wochenbeginn verlief problemlos – ein weiteres Signal, dass sich das Institut reibungslos am Kapitalmarkt refinanzieren kann.

Was bedeutet das für Anleger?

Die Aktie notierte heute Morgen trotz der positiven Nachrichten leicht schwächer bei 30,55 Euro – ein typisches Beispiel für "Sell on good news" in ruhigen Märkten. Doch die fundamentale Story hat sich deutlich verbessert. Analysten dürften in den kommenden Tagen konkrete Zahlen zur Auswirkung der FSB-Entscheidung auf die RoTE-Ziele für 2026 liefern.

Technisch kämpft das Papier um die Stabilisierung oberhalb der 30-Euro-Schwelle. Gelingt diese Bodenbildung, könnte die regulatorische Entlastung als Katalysator für einen Angriff auf neue Jahreshochs dienen. Entscheidend wird sein, wie das Management die freiwerdenden Kapitalpuffer einsetzt – Wachstumsinvestitionen oder Aktionärsrendite? Die Antwort dürfte die Kursentwicklung der kommenden Monate prägen.

Deutsche Bank-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Deutsche Bank-Analyse vom 28. November liefert die Antwort:

Die neusten Deutsche Bank-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Deutsche Bank-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 28. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Deutsche Bank: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...