DeFi Technologies Aktie: Neue Phase
DeFi Technologies erweitert seine Präsenz mit einem Markteintritt in Brasilien, muss sich aber parallel einer Sammelklage wegen angeblich irreführender Aussagen stellen. Die Kombination aus internationaler Expansion, gekürzter Umsatzprognose und hoher Kursvolatilität sorgt für eine gemischte Ausgangslage.
- BDR-Listing in São Paulo (B3) ab morgen geplant
- Sammelklage in den USA wegen Aussagen zur Arbitragestrategie
- Deutlich gesenkte Umsatzprognose für 2025
- CEO-Wechsel und starkes Wachstum in den vergangenen Jahren
Einstieg in den brasilianischen Markt
Am 15. Dezember meldete DeFi Technologies, dass die brasilianische Börse B3 die Notierung von Brazilian Depositary Receipts (BDRs) auf die Stammaktien des Unternehmens genehmigt hat. Die Papiere sollen unter dem Kürzel „DEFT31“ gehandelt werden und voraussichtlich morgen den Handel aufnehmen.
Die Maßnahme zielt darauf ab, den Zugang zu einem der größten Kryptomärkte der Welt auszubauen. Wichtige Punkte des Programms:
- Brasilianische institutionelle und qualifizierte Investoren erhalten BRL-notierte, lokal gehandelte Exposure auf die Aktie.
- Die neue Notierung ergänzt die bestehenden Listings an der Nasdaq (DEFT), Cboe Canada (DEFI) und der Frankfurter Börse (R9B).
- Parallel listet die Tochter Valour vier digitale Asset-ETPs an der B3: Valour Bitcoin (BTCV), Valour Ethereum (ETHV), Valour XRP (XRPV) und Valour SUI (VSUI).
Brasilien rangiert im Global Crypto Adoption Index 2025 weltweit auf Platz fünf. Zwischen Juli 2024 und Juni 2025 flossen geschätzt rund 318,8 bis 319 Milliarden US-Dollar an Kryptovolumen in das Land, fast ein Drittel der gesamten Aktivität in Lateinamerika.
CEO und Executive Chairman Johan Wattenström bezeichnete den Start der DEFT31-BDRs als wichtigen nächsten Schritt in der internationalen Kapitalmarktstrategie und verwies auf die Dynamik des brasilianischen Kryptomarkts.
Sammelklage in den USA
Gleichzeitig ist das Unternehmen mit einer Wertpapier-Sammelklage vor dem U.S. District Court im Eastern District of New York konfrontiert. Die Klage betrifft den Zeitraum vom 12. Mai 2025 bis zum 14. November 2025, der Stichtag für die Benennung eines Lead-Klägers ist der 30. Januar 2026.
Vorwürfe im Detail
Die Klageschrift wirft DeFi Technologies und bestimmten Führungskräften vor, falsche oder irreführende Aussagen gemacht zu haben, unter anderem zu folgenden Punkten:
- Verzögerungen bei der Umsetzung der DeFi-Alpha-Arbitragestrategie, einem zentralen Umsatztreiber.
- Unterschätzung des Wettbewerbs durch andere Digital Asset Treasury (DAT)-Unternehmen.
- erhöhter Wahrscheinlichkeit, die bisher kommunizierte Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025 zu verfehlen.
- tatsächlichem Ausmaß der negativen Auswirkungen auf Geschäft und Finanzergebnisse.
Die weitere Entwicklung des Verfahrens dürfte mit Blick auf mögliche finanzielle und reputative Folgen genau beobachtet werden.
Zahlen zu Q3 2025 und Kürzung der Prognose
Am 14. November veröffentlichte DeFi Technologies die Zahlen für das dritte Quartal 2025. Das Unternehmen meldete:
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- Umsatz: 22,5 Mio. US-Dollar
- Operatives Ergebnis: 9 Mio. US-Dollar
- Nettogewinn: 3,9 Mio. US-Dollar – das dritte profitable Quartal in Folge
- Durchschnittliches verwaltetes Vermögen (AUM): Rekordwert von 950,7 Mio. US-Dollar, ein Plus von 25 % gegenüber dem Vorquartal
Deutlicher Schnitt bei der Umsatzguidance
Zeitgleich senkte das Management die Umsatzprognose für 2025 deutlich auf rund 116,6 Mio. US-Dollar – zuvor waren 218,6 Mio. US-Dollar in Aussicht gestellt worden. Begründet wurde dies mit Verzögerungen bei DeFi-Alpha-Arbitragemöglichkeiten. Genannt wurden insbesondere:
- Zunahme der Zahl von Digital Asset Treasury-Unternehmen
- sinkende Arbitragemargen
- engere Handelsspannen und Konsolidierung der Kursbewegungen bei digitalen Assets
Rund 102 Mio. US-Dollar an DeFi-Alpha-bezogenen Erlösen wurden auf einen längeren Zeitraum verschoben. Damit rückt die Frage in den Vordergrund, wie nachhaltig das bisherige Wachstumsmodell auf Basis der Arbitragestrategie tragfähig ist – genau hier setzt auch ein Teil der Klagevorwürfe an.
Führungswechsel und Wachstumshistorie
Im November 2025 schloss DeFi Technologies einen Führungswechsel an der Unternehmensspitze ab. Olivier Roussy Newton trat als CEO und Executive Chairman zurück. Nachfolger wurde Mitgründer Johan Wattenström, der bereits Valour und DeFi Technologies mit aufgebaut hat. Roussy Newton bleibt dem Unternehmen als Strategic Advisor und wesentlicher Aktionär erhalten.
Unter seiner Führung seit Oktober 2022 legte DeFi Technologies beim Geschäftsausbau deutlich zu: Die Erlöse stiegen von 4,5 Mio. US-Dollar im Jahr 2021 auf über 80 Mio. US-Dollar per Year-to-date 2025. Die ETP-Plattform wurde auf 100 Produkte erweitert, zudem gelang der Sprung an die Nasdaq.
Analysten, Termine und Kursentwicklung
Einstufungen und Kursziele
Die Investmentbank Benchmark hält an ihrer Kaufempfehlung für die Aktie fest, hat das Kursziel im November jedoch von 8 auf 3 US-Dollar reduziert. Northland bleibt bei „Outperform“, senkte das Kursziel von 5,00 auf 2,50 US-Dollar. Hintergrund sind vor allem die Verzögerungen bei DeFi Alpha.
Wichtige anstehende Termine
- Heute: Teilnahme an der Northland Virtual Growth Conference
- Morgen: geplanter Handelsstart der BDRs und der Valour-ETPs an der B3
- Übermorgen: Market-Close-Event an der B3 zur Feier des Launches
- Januar 2026: Frist für die Benennung des Lead-Klägers in der Sammelklage
Volatile Aktie
Die Aktie zeigte in den vergangenen Monaten eine hohe Schwankungsbreite. Vom Hoch nahe 4,95 US-Dollar im Mai 2025 fiel der Kurs auf zuletzt etwa 1,19 US-Dollar. Der Rückgang spiegelt vor allem die gesenkte Umsatzguidance und den zunehmenden Wettbewerbsdruck im Bereich digitaler Treasury-Lösungen wider.
Einordnung und Ausblick
DeFi Technologies befindet sich in einer Übergangsphase, in der starke operative Wachstumszahlen, der Eintritt in den brasilianischen Markt und ein erweiterter Produktfächer auf der einen Seite stehen. Auf der anderen Seite stehen eine deutlich reduzierte Prognose, rechtliche Risiken aus der Sammelklage und ein anspruchsvolleres Wettbewerbsumfeld im Arbitragegeschäft. Entscheidend für die Wahrnehmung der Aktie in den kommenden Monaten werden die Fortschritte bei der Umsetzung der DeFi-Alpha-Strategie, die Entwicklung im brasilianischen Geschäft nach dem BDR-Start und der Verlauf des Verfahrens in New York sein.
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