Daimler Truck Aktie: Preis-Offensive startet!
Während die Konkurrenz noch zaubert, drückt Daimler Truck beim Ausbau der E-Lkw-Infrastruktur aufs Tempo. Das Joint Venture Milence – eine Kooperation mit Traton und Volvo – kündigte auf der Fachmesse SOLUTRANS 2025 in Lyon eine radikale Preiswende an. Ab Januar 2026 sollen variable, länderspezifische Tarife die bisherigen Einheitspreise ersetzen. Was auf den ersten Blick wie eine technische Anpassung klingt, könnte die Wirtschaftlichkeit von E-Lkw grundlegend verändern. Doch reicht diese Strategie aus, um den stockenden Absatz wieder anzukurbeln?
Variable Tarife statt Einheitspreis: Das ändert sich konkret
Die neue Preisstrategie bricht mit dem bisherigen Modell. Statt eines pauschalen Ladekostensatzes über alle Märkte hinweg führt Milence marktspezifische Tarife ein. In Kernmärkten wie Frankreich und Spanien sinkt der Basis-Ladepreis auf 0,339 Euro pro Kilowattstunde – ohne Mehrwertsteuer. Diese aggressive Preisgestaltung zielt direkt auf die "Total Cost of Ownership": Logistikunternehmen sollen schneller den Punkt erreichen, an dem E-Lkw gegenüber Diesel-Fahrzeugen wirtschaftlich konkurrenzfähig werden.
Die wichtigsten Eckpunkte der Infrastruktur-Offensive:
- Variable, marktorientierte Tarife ab 1. Januar 2026
- Basispreis von 0,339 Euro/kWh in Südeuropa (exkl. MwSt.)
- Aktuell 30 operative Ladehubs in acht europäischen Ländern
- Fokus auf schnellere TCO-Parität zwischen Diesel und Elektro
Für den neu eingeführten eActros 600, der für den Fernverkehr konzipiert ist, kommt diese Ankündigung zur rechten Zeit. Das Fahrzeug steht in direkter Konkurrenz zu traditionellen Diesel-Lkw – und der Preis fürs Laden war bisher ein entscheidender Knackpunkt für zögernde Flottenbetreiber.
CEO Rådström verteidigt Wasserstoff – trotz Gegenwind
Parallel zur Elektro-Offensive bekräftigte Daimler Truck CEO Karin Rådström die umstrittene "Dual-Track"-Strategie. Während viele Wettbewerber ihre Wasserstoff-Pläne zurückgefahren haben, hält Daimler Truck unbeirrt am GenH2 Truck fest. Rådströms Argument: Eine reine Fokussierung auf batterieelektrische Antriebe könnte die Energiewende im Schwerlastverkehr gefährden. Für bestimmte Langstrecken-Szenarien und zur Entlastung überlasteter Stromnetze sei Wasserstoff unverzichtbar.
Das Unternehmen setzte kürzlich fünf weitere Logistik-Partner – darunter DHL und Rhenus – für eine neue Erprobungsphase ein. Die Praxistauglichkeit der Wasserstoff-Lkw soll im realen Kundenbetrieb validiert werden. Diese Beharrlichkeit unterscheidet Daimler Truck von Konkurrenten wie Volvo oder Scania, die ihre Brennstoffzellen-Programme deutlich heruntergefahren haben.
Politischer Druck und schwache Nordamerika-Nachfrage belasten
Nicht alles läuft rund. Die schwache Nachfrage im wichtigen nordamerikanischen Markt drückte im dritten Quartal auf die Margen. Gleichzeitig erhöht eine Petition von Umweltverbänden wie dem Sierra Club den öffentlichen Druck: Sie fordern Daimler Truck und andere Hersteller auf, ihre Klagen gegen kalifornische Emissionsgesetze zurückzuziehen.
Aus charttechnischer Sicht konnte sich die Aktie zuletzt stabilisieren und notierte am Freitag bei 35,64 Euro. Analysten wie die UBS bewerten das Papier mit "Neutral", sehen mit einem Kursziel von 41 Euro aber noch Potenzial. Doch die Frage bleibt: Wie schnell kann das Ökosystem für emissionsfreie Lkw profitabel skaliert werden? Die aggressive Preisstrategie bei Milence zeigt zumindest, dass Daimler Truck bereit ist, aktiv Hürden für seine Kunden abzubauen – und das technologische Risiko durch die Dual-Track-Strategie breit zu streuen.
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