Die Warnung kam überraschend: Daimler Truck muss seine Jahresziele deutlich nach unten korrigieren – und das vor allem wegen Problemen im einstigen Zugpferd Nordamerika. Während das Sparprogramm "Cost Down Europe" erste Hoffnungsschimmer bietet, fragen sich Anleger: Ist das nur der Anfang einer länger anhaltenden Durststrecke?

Nordamerika-Schock: Absatzeinbruch trifft Kernmarkt

Der US-Markt, lange ein verlässlicher Gewinnbringer für den Nutzfahrzeughersteller, wird plötzlich zum Sorgenkind. Statt der erhofften 180.000 bis 200.000 schweren Lkw erwartet die Konzernführung nun nur noch 155.000 bis 175.000 Einheiten – ein dramatischer Einbruch. Finanzchefin Eva Scherer spricht ungewöhnlich offen von "steigender wirtschaftlicher Unsicherheit" und spielt damit auf die angespannte Handelslage an.

Die harten Fakten der Prognoseanpassung:

  • Globale Absatzerwartung sinkt um 30.000–50.000 Fahrzeuge
  • Umsatzprognose im Industriegeschäft um 4–6 Mrd. Euro gekürzt
  • EBIT-Erwartung von +5–15% auf -5 bis +5% eingedampft
  • Einziger Lichtblick: Umsatzrendite bleibt stabil bei 8–10%

Q1-Zahlen: Profitabilität trotz Sturmwarnung

Interessanterweise zeigt das erste Quartal noch ein gemischtes Bild:

  • Bereinigtes EBIT bei 1,16 Mrd. Euro (-4% zum Vorjahr)
  • Umsatzrendite im Industriegeschäft leicht gestiegen auf 9,6%
  • Nordamerika-Geschäft überraschend profitabel

Doch diese Zahlen wirken wie die Ruhe vor dem Sturm – die volle Wucht der Abschwächung dürfte erst in den kommenden Quartalen spürbar werden.

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Sparprogramm als Rettungsanker?

Mit "Cost Down Europe" versucht der Konzern gegenzusteuern:

  • Geplant: 1 Mrd. Euro jährliche Einsparungen bis 2030
  • Stellenabbau an deutschen Standorten
  • Beschäftigungsgarantie für Stammbelegschaft bis 2034

Doch kann Bürokratieabbau in Europa die Schwäche in Nordamerika kompensieren? Analysten bleiben skeptisch – die hohe Volatilität der Aktie spiegelt diese Unsicherheit wider. Nach anfänglichem Schock legte das Papier zwar wieder zu, doch der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 44,35 Euro bleibt mit -8,5% spürbar.

Fazit: Warten auf die nächste Wende

Daimler Truck steht an einem Wendepunkt. Während das operative Geschäft kurzfristig noch stabil läuft, drohen mittelfristig Gewitterwolken am wichtigsten Absatzmarkt. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob das Sparprogramm schnell genug wirkt – oder ob weitere Prognosekorrekturen nötig werden. Für Anleger bleibt es ein nervöses Warten auf klare Signale aus den USA.

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