Die Aktie von D-Wave Quantum geriet am Mittwoch deutlich unter Druck und schloss rund 6,7 % tiefer bei 23,77 US-Dollar. Auffällig: Der Rücksetzer erfolgte, obwohl gleich mehrere Investmenthäuser mit klar positiven Einschätzungen und hohen Kurszielen an den Markt gingen. Im Fokus stehen nun der Konflikt zwischen optimistischen Analystenstimmen, frischen Insiderverkäufen und einer stark gestiegenen Bewertung.

Analysten treiben Fantasie, Insider nehmen Gewinne mit

Den Auslöser für die anfängliche Volatilität lieferte die Coverage-Aufnahme durch Jefferies am Mittwoch. Das Haus startete mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von 45 US-Dollar. Ausgehend vom jüngsten Kursniveau entspricht das einem theoretischen Aufwärtspotenzial von rund 76 %. Jefferies betonte vor allem:

  • die kommerzielle Verfügbarkeit des Advantage2-Quantencomputers
  • die frühe Portfolio-Transformation des Unternehmens
  • die Bedeutung dieser Faktoren für die entscheidende Phase ab 2026

Zusätzlichen Rückenwind von institutioneller Seite gab es durch Wedbush Securities, das die Aktie ebenfalls neu aufnahm – mit dem Rating „Outperform“ und einem Kursziel von 35 US-Dollar. Damit steht ein klar positives Signal der Wall Street im Raum.

Gleichzeitig kamen jedoch bremsende Signale aus dem Unternehmen selbst. Laut aktuellen SEC-Meldungen veräußerte CFO John M. Markovich am 15. Dezember 11.562 Aktien und erzielte damit rund 276.216 US-Dollar. Aufsichtsratsmitglied Rohit Ghai trennte sich zusätzlich von 10.000 Aktien im Gegenwert von etwa 242.800 US-Dollar.

Insiderverkäufe können unterschiedliche Gründe haben, doch das Zusammentreffen mit einem Kursanstieg von 1.065 % innerhalb von drei Jahren hat offenbar verstärkt Gewinnmitnahmen ausgelöst – insbesondere bei Privatanlegern.

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Fundamental bleibt der Spagat zwischen starkem Wachstum und tiefroten Zahlen zentral. Im dritten Quartal stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 105,6 % auf 3,74 Mio. US-Dollar. Gleichzeitig ist das Unternehmen weiterhin deutlich unprofitabel, mit einer Nettomarge von unter -1.600 %.

Bewertung nach Rally im Fokus

Die aktuelle Korrektur lässt sich kaum losgelöst von der vorangegangenen Kursrally betrachten. Seit Jahresbeginn 2025 legte die Aktie um 147,5 % zu, auf Drei-Jahres-Sicht steht ein vierstelliger prozentualer Gewinn. Diese Dynamik hat die Bewertungsmultiplikatoren stark nach oben getrieben.

Aktuelle Analysen zeigen ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 12,42. Das liegt weit über dem Branchenschnitt von 3,38. Bewertungsmodelle sehen die Aktie deshalb eher am oberen Ende einer vertretbaren Spanne. Eine DCF-Bewertung taxiert den inneren Wert von QBTS derzeit auf etwa 21,00 US-Dollar pro Aktie.

Mit dem Rückgang auf 23,77 US-Dollar nähert sich der Kurs dieser theoretischen fairen Bewertung an. Der Markt beginnt damit, den bislang gezahlten „Wachstumsaufschlag“ teilweise abzubauen.

Auch das Umfeld im Quantum-Computing-Segment war schwächer. Wettbewerber wie IonQ (minus 8 %) und Rigetti (minus 6 %) verzeichneten am Mittwoch ebenfalls deutliche Verluste. Das deutet auf einen sektorweiten Rücksetzer hin, der wohl auch durch eine „Sell the News“-Reaktion im Zuge der Wedbush-Sektoraufnahme verstärkt wurde.

Ausblick: Zentrale Marken im Blick

Für die nächsten Wochen rückt vor allem die Marke von 32 US-Dollar in den Fokus, die in etwa dem durchschnittlichen Konsens-Kursziel von 17 Analysten entspricht. Das optimistische Lager, zu dem unter anderem Jefferies und Evercore mit Kurszielen bis 44 US-Dollar zählen, setzt darauf, dass die wachsende Nachfrage nach Quantenlösungen in Bereichen wie KI und Logistik die hohe Bewertung rechtfertigt.

Chart- und bewertungsseitig ist jedoch Vorsicht angebracht. Fällt die Aktie deutlich unter die von fundamentalen Modellen nahegelegte Unterstützungszone um 21 US-Dollar, wäre eine weitere Konsolidierung naheliegend. Entscheidend wird sein, ob sich in den kommenden 13F-Meldungen zeigt, dass institutionelle Investoren den positiven Analysten-Einschätzungen folgen – oder sich stärker an den jüngsten Insiderverkäufen orientieren.

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