Die Weichen sind gestellt: BioNTech hat sich die Mehrheit an CureVac gesichert und die Übernahme damit faktisch besiegelt. Doch für verbliebene Investoren ist Zurücklehnen keine Option. Wer das laufende Umtauschangebot ignoriert, muss sich auf steuerliche Nachteile und ein baldiges Ende des Börsenhandels einstellen.

Überwältigende Mehrheit gesichert

Der Biotech-Pionier aus Tübingen steht unmittelbar vor der Integration in den Mainzer Konkurrenten. Wie BioNTech am 3. Dezember 2025 bekannt gab, wurde die Mindestannahmeschwelle des Tauschangebots erreicht. Insgesamt wurden 184.071.410 Aktien angedient, was rund 81,74 Prozent aller ausstehenden Anteile entspricht.

Parallel dazu hat das Bundeskartellamt die Transaktion bereits freigegeben, womit eine wesentliche regulatorische Hürde entfällt. Auch die Patentstreitigkeiten zwischen den beiden Unternehmen in Deutschland wurden im Hinblick auf den Vollzug des Angebots ruhend gestellt.

Steuerfalle für Abwarter

Für Aktionäre, die ihre Anteile noch halten, läuft die Zeit ab. Die weitere Annahmefrist endet am 18. Dezember 2025 um 12:01 Uhr US-Ostküstenzeit. Wer diese Frist verstreichen lässt, erhält im Rahmen der anschließenden Reorganisation zwar ebenfalls BioNTech-ADSs, sieht sich jedoch mit Nachteilen konfrontiert.

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Marktbeobachter verweisen insbesondere auf die steuerliche Komponente: Bei der nachträglichen Zuteilung fällt in der Regel eine niederländische Dividendenquellensteuer von 15 Prozent an. Zudem wird der Handel der CureVac-Aktien an den nationalen Börsen unmittelbar nach Abschluss der Reorganisation eingestellt. Ein Abwarten bietet somit keinen finanziellen Vorteil, sondern erschwert lediglich den Exit.

Operative Stärke trifft auf EU-Risiko

Unmittelbar vor dem Eigentümerwechsel präsentierte CureVac solide Zahlen für das dritte Quartal 2025. Dank einer Zahlung von 50 Millionen US-Dollar aus der erweiterten GSK-Lizenzvereinbarung und Lizenzgebühren von BioNTech/Pfizer verzeichnete das Unternehmen einen operativen Gewinn von 310,2 Millionen Euro. Der Kassenbestand lag zum 30. September bei komfortablen 416,1 Millionen Euro. Die Aktie notierte gestern bei 4,41 Euro und hält sich damit stabil nahe dem 50-Tage-Durchschnitt von 4,57 Euro.

Ein Unsicherheitsfaktor bleibt jedoch bestehen: Die Europäische Kommission prüft derzeit Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit einer 450-Millionen-Euro-Vorauszahlung für Covid-19-Impfstoffe aus dem Jahr 2020. Ein Audit-Bericht von Deloitte bemängelt fehlende Dokumentationen, was CureVac jedoch entschieden zurückweist.

Weiterer Fahrplan

Der Fokus liegt nun auf dem 18. Dezember 2025 als letztem Stichtag für das reguläre Umtauschangebot. Nach Ablauf dieser Frist wird die Integration von CureVac in den BioNTech-Konzern vollzogen, was das formale Ende der eigenständigen Börsennotierung des Tübinger Unternehmens markiert.

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