Covestro Aktie: Wenn gute Zahlen nichts mehr helfen

Ein Chemiekonzern überrascht im zweiten Quartal positiv und kassiert trotzdem die Jahresprognose – wie passt das zusammen? Covestro zeigt eindrücklich, wie schwierig die aktuelle Marktlage ist: Selbst wenn die Quartalszahlen stimmen, bleibt die große Sorge um die Konjunktur. Die Deutsche Bank hält an ihrer neutralen Bewertung fest, doch die Frage bleibt: Kann sich das Unternehmen gegen den Gegenwind stemmen?
Drastischer Kahlschlag bei der Prognose
Die Unternehmensführung griff zum großen Rotstift und korrigierte die Erwartungen für 2025 massiv nach unten. Das operative Ergebnis (EBITDA) wird nun nur noch zwischen 700 Millionen und 1,1 Milliarden Euro erwartet – ein deutlicher Rückgang von der ursprünglichen Spanne von 1,0 bis 1,4 Milliarden Euro.
Noch dramatischer fällt die Anpassung beim Free Operating Cash Flow aus. Hier rechnet das Management mit einem Korridor zwischen minus 400 Millionen und plus 100 Millionen Euro. Die vorherige Prognose von 0 bis 300 Millionen Euro ist damit Geschichte. Ein potenziell negativer Cashflow verdeutlicht die operativen Herausforderungen des Unternehmens.
Grund für die Kehrtwende: Die anhaltend schwache Konjunktur ohne Anzeichen einer kurzfristigen Erholung setzt dem Chemiekonzern zu. Die Margen stehen unter erheblichem Druck.
Das Quartalsrätsel: Besser als erwartet, aber...
Paradoxerweise lieferte Covestro für das zweite Quartal 2025 vorläufige Zahlen, die auf den ersten Blick positiv überraschen. Das operative Ergebnis lag mit rund 270 Millionen Euro acht Prozent über den Analystenerwartungen.
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Doch der Schein trügt: Diese Überraschung verdankt sich hauptsächlich einem Sondereffekt. Die Auflösung von Bonusrückstellungen – eine direkte Folge der gesenkten Jahresprognose – begünstigte das Quartalsergebnis künstlich.
Die wichtigsten Fakten im Überblick
- Analysten-Votum: Deutsche Bank bestätigt "Hold" mit Kursziel 62 Euro
- EBITDA-Prognose 2025: Reduziert auf 700 Mio. bis 1,1 Mrd. Euro
- FOCF-Prognose 2025: Gekürzt auf -400 Mio. bis +100 Mio. Euro
- Q2-EBITDA (vorläufig): 270 Mio. Euro, aber durch Sondereffekte begünstigt
Zwischen Übernahme und Unsicherheit
Die Aktie bewegt sich in einem besonderen Spannungsfeld. Das Kursziel von 62 Euro entspricht exakt dem Übernahmeangebot von ADNOC und wirkt als stabilisierender Faktor. Diese Konstellation begrenzt das Abwärtspotenzial erheblich.
Die neutrale Analysteneinstufung spiegelt diese Zwickmühle wider: Operativ bestehen klare Risiken durch die schwache Konjunktur, die eine Kaufempfehlung verhindern. Gleichzeitig macht der Übernahmepreis einen Verkauf wenig sinnvoll. Bei 60,28 Euro notiert die Aktie aktuell nur knapp unter dem Angebotspreis.
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