Heute ist der Tag der Wahrheit für Covestro-Anleger: Während die Quartalszahlen Klarheit über die operative Lage schaffen sollen, macht der Ölgigant ADNOC ernst mit seinem Milliardenübernahmeplan. Entscheidende Zugeständnisse in Brüssel sollen kartellrechtliche Hürden aus dem Weg räumen. Doch können die Q3-Ergebnisse überzeugen, oder droht eine weitere Enttäuschung in der angeschlagenen Chemiebranche?

Q3-Zahlen: Stabilisierung oder weitere Schwäche?

Die gesamte europäische Chemieindustrie ächzt unter hohen Energiekosten und schwacher Nachfrage. Covestro musste bereits im Juli seine Jahresprognose für EBITDA und Free Operating Cash Flow zusammenstreichen – ein Warnschuss, der die Erwartungen für heute dämpft.

Besonders brisant: Wettbewerber wie LANXESS und Wacker Chemie haben bereits schwache Q3-Zahlen vorgelegt und den branchenweiten Druck bestätigt. Die Frage ist, ob Covestro dem Trend trotzen kann oder ebenfalls mit verhaltenen Ergebnissen aufwartet.

ADNOC macht Tempo: Kartellhürden sollen fallen

Parallel zum operativen Drama spitzt sich der Übernahmepoker zu. ADNOC hat entscheidende Zugeständnisse bei der EU-Kommission eingereicht, um kartellrechtliche Bedenken auszuräumen. Im Kern der Prüfung standen Befürchtungen über mögliche staatliche Subventionen.

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Die eingereichten Maßnahmen zeigen: Der Ölkonzern ist fest entschlossen, einen der größten Übernahmedeals im europäischen Chemiesektor zum Abschluss zu bringen. Diese Entschlossenheit verlieh der Aktie in den vergangenen Wochen bereits Rückenwind.

Zwischen Hoffnung und Realität

Für Covestro ist die Lage doppelt komplex: Das Management muss nicht nur die operative Performance in schwierigem Umfeld stabilisieren, sondern gleichzeitig die strategische Neuausrichtung unter ADNOC vorantreiben.

Die Aktie bewegt sich aktuell bei 59,40 Euro – ein RSI von 91,8 deutet dabei auf eine starke technische Überhitzung hin. Anleger werden genau auf den Managementausblick für das Gesamtjahr achten und ob die ADNOC-Integration konkretere Formen annimmt.

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