Covestro Aktie: EU bremst ADNOC-Deal massiv aus

EU-Bürokratie gegen arabisches Öl-Imperium – dieser Konflikt eskaliert gerade und reißt die Covestro-Aktie in die Tiefe. Die europäischen Regulierer haben die Prüfung der 14,7-Milliarden-Euro-Übernahme durch ADNOC abrupt gestoppt und fordern zusätzliche Informationen. Die Antwort aus Abu Dhabi kam prompt: Man sei nicht bereit, sich dieser „unverhältnismäßigen" Schnüffelei zu unterwerfen. Stehen Anleger nun vor den Trümmern eines geplatzen Mega-Deals?
Brüsseler Blockade: Warum die EU plötzlich auf die Bremse tritt
Die Europäische Kommission machte am Mittwoch Nägel mit Köpfen und setzte das laufende Prüfverfahren aus. Der offizielle Grund: fehlende Informationen von ADNOC. Doch dahinter steckt mehr als bürokratische Routine. Die EU-Behörde untersucht unter der neuen Verordnung über ausländische Subventionen, ob staatliche Hilfen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten den europäischen Wettbewerb verzerren könnten.
Im Fokus stehen dabei zwei brisante Punkte:
- Eine unbegrenzte Staatsgarantie für ADNOC
- Eine geplante Kapitalerhöhung durch den Staatskonzern
- Mögliche Wettbewerbsverzerrung im EU-Binnenmarkt
Diese Prüfung ist weitaus komplexer als die bereits abgeschlossene kartellrechtliche Untersuchung, die im Mai grünes Licht gab. Hier geht es um Grundsatzfragen zur wirtschaftlichen Souveränität Europas.
ADNOC schießt zurück: "Unverhältnismäßig und invasiv"
Die Reaktion aus Abu Dhabi ließ nicht lange auf sich warten. ADNOC konterte scharf und bezeichnete die Informationsanforderungen der EU-Kommission als völlig überzogen. Ein Sprecher machte deutlich: Die Forderungen gingen weit über das hinaus, was für die Transaktion angemessen sei.
Diese Konfrontation schürte sofort Sorgen über ein mögliches Scheitern des Deals. Die Covestro-Aktie reagierte prompt und brach um bis zu elf Prozent ein. Zum Handelsschluss stand ein Minus von rund sechs bis acht Prozent zu Buche.
Präzedenzfall mit politischer Sprengkraft
Der Covestro-Deal ist weit mehr als eine normale Unternehmensübernahme. Als eine der größten Akquisitionen eines EU-Konzerns durch einen Golfstaaten-Riesen steht er symbolisch für den wachsenden Einfluss arabischer Staatsfonds in Europa. Gleichzeitig dient er als Testlauf für die 2023 eingeführte EU-Verordnung über ausländische Subventionen – ein mächtiges Instrument gegen unerwünschte Staatseingriffe.
Was macht diese Situation so brisant? Die ursprüngliche Frist für eine Entscheidung bis zum 2. Dezember ist nun hinfällig. Eine neue Deadline wird erst nach Wiederaufnahme der Prüfung gesetzt – falls es dazu überhaupt kommt.
Hängepartie ohne Sieger in Sicht
ADNOC hat zwar betont, weiterhin einen "konstruktiven Weg" zu verfolgen, gleichzeitig aber die "Lebensfähigkeit" der gesamten Investition in Frage gestellt. Diese Drohgebärde könnte Kalkül sein – oder ernst gemeint.
Für Covestro-Aktionäre bedeutet das eine Fortsetzung der zermürbenden Ungewissheit. Die Aktie notiert deutlich unter dem 50-Tage-Durchschnitt und hat in den vergangenen Wochen rund sechs Prozent verloren. Bis zur nächsten Quartalsmitteilung am 30. Oktober dürfte die Übernahme-Saga der dominierende Kursfaktor bleiben.
Die Frage ist nun: Geben beide Seiten nach oder platzt einer der größten Deals des Jahres an der europäischen Regulierungshürde?
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