Covestro Aktie: Das Finale läuft!
Das monatelange Tauziehen hat ein Ende, die Unsicherheit weicht der Gewissheit. Nach dem Abbau der letzten regulatorischen Hürden steht die Übernahme des Leverkusener Kunststoffkonzerns durch den Ölgiganten ADNOC unmittelbar vor dem Abschluss. Doch während die Unterschriften unter den Verträgen trocknen, stehen Anleger vor einem Dilemma: Lohnt sich das Warten auf den letzten Euro des Übernahmeangebots noch, oder droht nach dem "Closing" die große Leere im Depot?
XRG übernimmt das Steuer
Die Weichen sind endgültig gestellt. Mit den Freigaben durch das Bundeswirtschaftsministerium und die EU-Kommission sind die größten Stolpersteine aus dem Weg geräumt. In den Orderbüchern zeigt sich bereits hektische Betriebsamkeit: Umfangreiche Stimmrechtsmitteilungen deuten darauf hin, dass institutionelle Investoren ihre Positionen für den finalen Vollzug neu ordnen.
Der neue Eigentümer tritt dabei nicht direkt als ADNOC auf, sondern über die spezialisierte Tochtergesellschaft XRG Technologies. Wer hier nur ein simples Rebranding vermutet, irrt: XRG wurde gezielt als Investment-Vehikel für kohlenstoffarme Chemie und Energie geschaffen. Covestro soll dabei nicht einfach geschluckt, sondern als strategisches Fundament für das globale "Performance-Materials"-Geschäft ausgebaut werden. Das Ziel ist klar: Weg von der reinen Ölabhängigkeit, hin zu einer Top-5-Position im Weltmarkt der Chemie.
Sicherheit mit Ablaufdatum
Für die Belegschaft und den Standort Deutschland war der Deal ein Nervenkrieg, der nun in einem Kompromiss endet. Die ausgehandelte Investitionsvereinbarung bietet zwar Schutz, doch Anleger sollten das Kleingedruckte kennen. Die Garantien sind hart verhandelt, aber zeitlich begrenzt.
Die zentralen Zusagen im Überblick:
* Standortsicherung: Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen und Werkschließungen (u.a. Leverkusen, Dormagen) bis Ende 2028.
* Struktur: Erhalt von Covestro als eigenständige Aktiengesellschaft (später SE).
* Status Quo: Bestehende Tarifverträge und Unternehmensstrukturen bleiben vorerst unangetastet.
Kritiker bemängeln hierbei die Perspektive: Während interne Pläne teils Schutzfristen bis 2032 vorsahen, endet die vertragliche Sicherheit des neuen Eigners bereits Ende 2028. Was in der Dekade ab 2029 folgt, bleibt Vages Zukunftsmusik.
Der letzte Cent zählt
An der Börse wird derweil Kasse gemacht. Die Aktie verhält sich kaum noch wie ein schwankungsanfälliger Unternehmenstitel, sondern eher wie eine Anleihe kurz vor Fälligkeit. Mit einem aktuellen Kurs von 59,18 Euro liegt das Papier in Schlagdistanz zum offiziellen Übernahmeangebot von 62,00 Euro.
Dieser verbleibende "Spread" von knapp drei Euro spiegelt lediglich die Wartezeit bis zur Auszahlung und letzte Restrisiken der technischen Abwicklung wider. Dass der Markt kaum noch Zweifel am Gelingen hegt, zeigt auch der Blick auf das 52-Wochen-Hoch bei 60,74 Euro: Die Aktie notiert stabil auf hohem Niveau, weit entfernt vom Jahrestief bei 54,62 Euro.
Für investierte Anleger wandelt sich das Spiel nun von einer Wette auf Unternehmenswachstum zu einer Spekulation auf das finale Szenario. Sollte XRG die kritische Schwelle von 95 Prozent der Anteile überschreiten, droht ein "Squeeze-Out" – das zwangsweise Herauskaufen der verbliebenen Kleinaktionäre gegen eine Barabfindung. Wer jetzt noch hält, spekuliert also entweder auf diese Abfindung oder begnügt sich mit der Differenz zum Angebotspreis. Das operative Geschäft rückt dabei fast vollständig in den Hintergrund.
Covestro-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Covestro-Analyse vom 03. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Covestro-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Covestro-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 03. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Covestro: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








