Conagra Brands Aktie: Absturz ohne Ende?

Der Lebensmittelriese Conagra Brands steckt in einer tiefen Krise. Nach enttäuschenden Quartalszahlen und einer verheerenden Prognose für das Geschäftsjahr 2026 rauschte die Aktie auf ein 20-Jahres-Tief. Kann der anstehende Quartalsbericht nächste Woche die Wende bringen – oder droht weiteres Ungemach?

Quartals-Schock löst Abwärtsspirale aus

Die jüngste Talfahrt begann mit dem enttäuschenden Abschluss des Fiskaljahres 2024. Conagra verfehlte die Erwartungen der Analysten bei Gewinn je Aktie klar und musste einen Rückgang der organischen Verkäufe um 3,5% verkraften. Als dann das Management die Prognose für das Fiskaljahr 2026 deutlich unter die Markterwartungen setzte, war die Bestürzung bei den Anlegern komplett. Die Folge: Die Aktie stürzte auf ein Niveau, das zuletzt vor zwei Jahrzehnten erreicht wurde.

Die Gründe für die Schwäche sind vielfältig: Schwache Konsumnachfrage, ungünstige Preisentwicklungen und anhaltender Preisdruck in der Konsumgüterbranche setzen dem Unternehmen zu. Trotz Strategien zur Modernisierung des Portfolios und Produktivitätsinitiativen scheinen diese Bemühungen die strukturellen Herausforderungen bisher nicht auszugleichen.

Führungswechsel und kritischer Ausblick

Zusätzlich zur operativen Krise steht ein Wechsel in der Führungsetage an. Der Senior Vice President und Corporate Controller, William E. Johnson, verlässt das Unternehmen Mitte Oktober. Dieser Führungswechsel kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, kurz vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen am 1. Oktober.

Die Erwartungen für das erste Quartal 2026 sind gedämpft. Analysten prognostizieren einen weiteren Rückgang von Gewinn und Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. Die Aktie notiert nach dem jüngsten Kurseinbruch nur knapp über ihrem 52-Wochen-Tief von 15,40 Euro und hat seit Jahresanfang über 40% an Wert verloren.

Letzte Chance oder weiterer Tiefpunkt?

Der anstehende Quartalsbericht wird zum Lackmustest für Conagra Brands. Investoren werden genau prüfen, ob das Unternehmen erste Anzeichen einer Erholung zeigen kann oder ob die düstere Prognose bestätigt wird. Sollten die Zahlen erneut enttäuschen, könnte der Abwärtstrend ungebremst weitergehen. Die Aktie steht am Scheideweg – und die Anleger halten angespannt die Luft an.