Die Commerzbank hat ihr größtes Aktienrückkaufprogramm aller Zeiten abgeschlossen und zugleich ein starkes Börsenjahr hingelegt. Parallel verschiebt sich die Eigentümerstruktur mit einem dominanten UniCredit-Anteil und aktiven Großinvestoren wie BlackRock. Entscheidend ist nun, wie die Bank ihre Kapitalstrategie und den Anspruch auf Unabhängigkeit in den kommenden Jahren zusammenbringt.

Rekord-Rückkauf und Renditeziel

Am 17. Dezember 2025 beendete die Commerzbank ihr fünftes Aktienrückkaufprogramm. Mit einem Volumen von rund 1 Milliarde Euro und knapp 31 Millionen zurückgekauften Aktien (2,75 Prozent des Grundkapitals) setzt die Bank ein klares Signal: Überschüssiges Kapital soll konsequent an die Eigentümer zurückfließen.

Wichtige Eckpunkte des Programms:

  • Volumen: ca. 1 Mrd. Euro
  • Rückgekaufte Aktien: 30.972.690 Stück
  • Durchschnittspreis: rund 32,28 Euro je Aktie
  • Anteil am Grundkapital: 2,75 Prozent

CEO Bettina Orlopp sprach von einem „bedeutenden Schritt“ bei der Kapitalrückführung für das Geschäftsjahr 2025. Grundlage dafür ist eine deutlich verbesserte Ertragslage. Im dritten Quartal 2025 erzielte die Bank ein operatives Rekordergebnis und bestätigte ihr Gewinnziel. Die Kapitalrückführung für 2025 soll aus Aktienrückkäufen und einer Dividende bestehen.

Finanziell steckt dahinter eine klare Linie: Die Bank plant, 100 Prozent des Nettoergebnisses vor Restrukturierungsaufwendungen an die Aktionäre auszuschütten. Unterstützt wird diese Politik von reduzierten SREP-Kapitalanforderungen der EZB für 2026, die den Spielraum für weitere Rückflüsse erhöhen.

Kursentwicklung: Starker Lauf, Bewertung im Blick

2025 gehört die Aktie mit einer Jahresperformance von rund 130 Prozent zu den stärksten Werten im DAX. Der Titel notiert mit 35,52 Euro nur knapp 6 Prozent unter dem 52‑Wochen-Hoch von 37,75 Euro und damit klar über den wichtigen Durchschnittslinien der vergangenen Monate.

Der Aufschwung speist sich aus mehreren Faktoren:

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  • Ein strukturell höheres Zinsumfeld in Europa
  • Fortschritte bei Effizienzprogrammen und Restrukturierung
  • Eine freundlichere Stimmung gegenüber europäischen Bankenwerten
  • Die konsequente Kapitalrückführung über Rückkäufe und Dividenden

Mit einem Abstand von gut 18 Prozent über dem 200‑Tage-Durchschnitt und einem RSI von 45,6 wirkt die Aktie derzeit nicht überhitzt, aber der starke Anstieg lenkt den Blick zunehmend auf die Bewertung und die Frage, ob die ambitionierten Renditeziele erreicht werden können.

Die Bank selbst gibt die Richtung vor: Mit der „Momentum“-Strategie wird bis 2028 eine Eigenkapitalrendite von 15 Prozent angestrebt. CFO Carsten Schmitt betont, man wolle „nachhaltig Wert für die Aktionäre schaffen“.

Eigentümerstruktur: UniCredit drängt, BlackRock meldet

Parallel zur Kursrally verändert sich die Anteilseignerlandschaft spürbar. Neben dem Bund als größtem Einzelaktionär haben sich vor allem institutionelle Investoren positioniert.

UniCredit hat ihren Anteil im Verlauf des Jahres 2025 auf rund 26 Prozent ausgebaut und signalisiert Interesse an einer engeren Zusammenarbeit. Die Italiener sind damit der mit Abstand wichtigste private Großaktionär und erhöhen den strategischen Druck auf das Management.

Auch andere Adressen sind aktiv: Am 23. Dezember 2025 veröffentlichte BlackRock eine Stimmrechtsmitteilung nach deutschem Wertpapierhandelsgesetz. Der US-Vermögensverwalter hält über verschiedene Tochtergesellschaften wesentliche Anteile und zählt damit ebenfalls zu den bedeutenden institutionellen Investoren.

Unabhängigkeit trotz Großaktionär?

Angesichts des hohen UniCredit-Anteils stellt sich die Frage, wie fest die strategische Unabhängigkeit der Commerzbank wirklich verankert ist. CEO Bettina Orlopp hat Übernahmeplänen zuletzt eine klare Absage erteilt. Auf die Frage nach einer möglichen Übernahme antwortete sie mit einem deutlichen „Natürlich nein“ und verwies darauf, dass die letztliche Entscheidung bei den Aktionären liegt.

Damit zeichnet sich ein Spannungsfeld ab: Auf der einen Seite ein Großaktionär mit rund 26 Prozent und dem Wunsch nach engerer Kooperation, auf der anderen Seite ein Management, das die eigene Strategie und Marke stärken will. Die Kombination aus Rekordrückkauf, klarer Ausschüttungspolitik und ehrgeizigen Renditezielen zeigt, dass die Bank derzeit vor allem den eigenständigen Wertaufbau in den Vordergrund stellt.

Zum Jahresende 2025 steht die Commerzbank damit auf einer solideren Ertragsbasis, mit sichtbar verbesserten Aktionärsrenditen und einer zunehmend konzentrierten Eigentümerstruktur. Wie weit die „Momentum“-Strategie trägt, wird sich an den künftigen Quartalszahlen und dem Fortschritt hin zur angepeilten Eigenkapitalrendite von 15 Prozent bis 2028 messen lassen.

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