Seit über einem Jahr hält der italienische Bankenriese UniCredit eine substantielle Beteiligung an der Commerzbank und schürt damit unaufhörlich Übernahmespekulationen. Doch eine Meldung von gestern sorgt für ein Beben: Bereits im vergangenen Jahr, kurz nach dem Einstieg der UniCredit, soll es ein informelles Treffen zwischen dem damaligen Commerzbank-CEO Manfred Knof und UniCredit-Chef Andrea Orcel gegeben haben. Dieses Treffen fand offenbar ohne Wissen des Commerzbank-Aufsichtsrats oder des übrigen Vorstands statt – ein Vorgang, der im hochsensiblen Finanzsektor als maximaler Vertrauensbruch gilt.

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Knofs mutmaßliche Pflichtverletzung

Der Zeitpunkt und die Geheimhaltung machen die Begegnung zur juristischen Grauzone. Zu diesem Zeitpunkt war Knof noch im Amt, und Orcel war bereits als potenzieller feindlicher Übernehmer aktiv. Dass Knof als damaliger CEO den Chef des größten ausländischen Einzelaktionärs trifft und dies nicht intern meldet, lässt das Institut nun auf mögliche Pflichtverletzungen prüfen. Der Vorwurf wiegt schwer: In einer Phase, in der die Unabhängigkeit der Commerzbank verteidigt werden sollte, pflegte der CEO mutmaßlich Geheimkontakte zum Hauptkonkurrenten. Knofs Sprecher behauptete zwar, Orcel sei nur unangekündigt zu einem privaten Termin dazugestoßen, doch diese Darstellung konnte die Wogen nicht glätten.

Das Übernahmeangebot rückt näher

Die Brisanz dieser Enthüllung heizt die Spekulationen um den nächsten Schritt von UniCredit zusätzlich an. Mittlerweile kontrolliert die italienische Bank direkt und über Derivate einen so großen Anteil an der Commerzbank, dass ein offizielles Übernahmeangebot nur noch eine Frage von Monaten sein könnte. UniCredit-CEO Orcel verfolgt das Ziel, einen europäischen Bankenriesen zu schmieden, und die Commerzbank ist sein klar favorisiertes Ziel. Das informelle Treffen des früheren CEOs mit Orcel liefert ihm nun – ob beabsichtigt oder nicht – weiteres rhetorisches Material, um die internen Gräben bei der Commerzbank offenzulegen und den Druck auf die verbleibenden Aktionäre zu erhöhen.

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