Commerzbank Aktie: Kotzbauer schlägt Alarm!

Der Übernahmekampf um die Commerzbank eskaliert. Während UniCredit systematisch seinen Einfluss ausbaut und bereits bei 26 Prozent steht, schlägt Vorstandsmitglied Michael Kotzbauer jetzt Alarm: Die italienische Bank schade bewusst dem Aktienkurs, um ihre Übernahmepläne zu begünstigen. Ein schwerwiegender Vorwurf, der die Brisanz der Situation verdeutlicht. Doch wie nah ist UniCredit wirklich an der entscheidenden 30-Prozent-Marke?
Strategisches Kalkül oder unlauterer Wettbewerb?
Kotzbauers Anschuldigungen wiegen schwer. "UniCredit hat eindeutig ein Interesse an einem niedrigeren Aktienkurs der Commerzbank", erklärte der stellvertretende Vorstandschef gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Der Vorwurf: Die Italiener würden ihre Übernahmeambitionen zum Nachteil aller anderen Aktionäre vorantreiben.
Diese Kritik kommt nur drei Tage nach UniCredits jüngster Offensive. Am Montag hatte die italienische Bank ihren direkten Anteil auf rund 26 Prozent erhöht und angekündigt, ihre verbleibenden Finanzinstrumente "zu gegebener Zeit" in Aktien umzuwandeln. Das Ziel: ein Gesamtanteil von etwa 29 Prozent - gefährlich nah an der kritischen 30-Prozent-Schwelle.
Die wichtigsten Fakten zur Übernahmeschlacht:
- UniCredit hält bereits 26% der Commerzbank direkt
- Weitere Finanzinstrumente könnten den Anteil auf 29% bringen
- Ab 30% wird ein Pflichtangebot an alle Aktionäre fällig
- Bundesregierung hält über 12% und will nicht verkaufen
Interessenskonflikte als Hauptargument
Kotzbauer brachte einen weiteren brisanten Punkt ins Spiel: strukturelle Interessenskonflikte. "Die italienische Bank ist durch ihre Tochter Hypovereinsbank ein direkter Konkurrent in Deutschland", warnte er. Eine Fusion würde zu erheblichen Überschneidungen im deutschen Bankenmarkt führen.
Trotz aller Kritik signalisierte der Commerzbank-Manager Gesprächsbereitschaft: "Sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat begrüßen einen offenen und fairen Dialog mit allen Aktionären." Die Bedingung: UniCredit müsse "im Interesse des Unternehmens und aller anderen Aktionäre handeln".
Politischer Rückhalt aus Berlin
Die Bundesregierung stärkt der Commerzbank weiterhin den Rücken. Eine Sprecherin des Finanzministeriums bezeichnete UniCredits Vorgehen als "unkoordiniert und unfreundlich" und stellte klar: Berlin verkauft seine Anteile nicht. Bundeskanzler Friedrich Merz bekräftigte in einem Schreiben das Bekenntnis zu einer "starken und unabhängigen Commerzbank".
Starke Zahlen als Trumpfkarte
In der Abwehrschlacht kann sich die Commerzbank auf solide Geschäftszahlen stützen. Im zweiten Quartal stiegen die Erträge um 13 Prozent auf über drei Milliarden Euro. Besonders das Provisionsgeschäft zeigte sich mit einem Plus von zehn Prozent robust.
Die starke Entwicklung ermöglichte es dem Management um CEO Bettina Orlopp, die Jahresprognose für das Nettoergebnis auf 2,5 Milliarden Euro anzuheben. Zusätzlicher Rückenwind: ein angekündigtes Aktienrückkaufprogramm von bis zu einer Milliarde Euro.
Nach dem rasanten Anstieg um über 140 Prozent binnen Jahresfrist zeigt sich die Aktie trotz der jüngsten Korrektur von den Höchstständen weiterhin in einer starken Verfassung. Die Übernahmefantasie treibt das Papier - mit allen Chancen und Risiken für Anleger.
Entscheidung rückt näher
UniCredit-Chef Andrea Orcel lässt sich vom deutschen Widerstand nicht beirren. Die Italiener sehen erhebliche Synergien im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden und betonen die Erfolge ihrer bisherigen Investitionen.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob UniCredit den entscheidenden Schritt über die 30-Prozent-Schwelle wagt. Dann wäre ein formelles Übernahmeangebot unvermeidlich - und der Kampf um Deutschlands zweitgrößte Privatbank würde in die finale Phase gehen.
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