Die Commerzbank kämpft ums Überleben. Während die italienische UniCredit mit knapp 30 Prozent der Anteile vor der Tür steht und auf die Übernahme des deutschen Traditionshauses drängt, startet Frankfurt ein milliardenschweres Abwehrmanöver. Doch der Plan könnte nach hinten losgehen – und UniCredit ungewollt zum Ziel führen.

UniCredit kurz vor dem entscheidenden Schritt

Der Druck aus Mailand wird immer intensiver. UniCredit kontrolliert bereits 29 Prozent der Commerzbank-Anteile und steht damit unmittelbar vor der magischen 30-Prozent-Schwelle. Überschreitet die italienische Großbank diese Marke, wäre sie zu einem offiziellen Übernahmeangebot verpflichtet – der finale Schritt zur Kontrolle über das Frankfurter Geldhaus.

UniCredit-Chef Andrea Orcel zeigt sich siegessicher und betont die "vollständige Kontrolle" über den 29-prozentigen Anteil. Etwa 26 Prozent hält die Bank direkt, weitere drei Prozent über Finanzinstrumente. Die Botschaft ist klar: Man ist bereit für den finalen Schlag.

Das Milliarden-Abwehrmanöver der Commerzbank

Als direkte Antwort auf die italienischen Avancen griff die Commerzbank zu drastischen Mitteln. Mit Zustimmung der EZB startete das Institut ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von einer Milliarde Euro. Die Strategie dahinter:

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  • Kursstützung: Weniger frei handelbare Aktien sollen den Kurs stabilisieren
  • Verteuerung: Eine Übernahme wird für UniCredit kostspieliger
  • Kapitalrückgabe: Der gesamte Nettogewinn 2025 fließt an die Aktionäre

Doch das raffinierte Manöver birgt ein gewaltiges Risiko. Durch die Einziehung der zurückgekauften Aktien steigt automatisch der prozentuale Anteil aller verbleibenden Aktionäre – auch der von UniCredit. Die Italiener könnten so die kritische 30-Prozent-Marke ohne eigenes Zutun überschreiten.

Barclays flüchtet aus dem Schlachtfeld

Während sich Deutsche und Italiener einen erbitterten Kampf liefern, zieht sich ein Schwergewicht zurück. Die britische Investmentbank Barclays reduzierte ihre Beteiligung von 5,48 auf 4,25 Prozent und eliminierte ihre direkten Aktienanteile komplett.

Diese Flucht eines so bedeutenden institutionellen Investors mitten im Übernahmekampf sendet ein deutliches Signal: Die Unsicherheit um die Zukunft der Commerzbank ist für viele zu groß geworden.

Der Ausgang dieses Finanzdramas bleibt völlig offen. Trotz der beeindruckenden Jahresperformance von über 100 Prozent zeigt sich die Aktie zuletzt schwächer und notiert deutlich unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt. Die nächsten Monate werden zeigen, ob das Milliarden-Abwehrmanöver die Eigenständigkeit rettet – oder UniCredit ungewollt zum Erfolg verhilft.

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