Während die Energiewende global Fahrt aufnimmt, setzt Chevron weiterhin voll auf Öl und Gas – und wird dafür gerade von der Börse belohnt. Hinter der jüngsten Rally stecken strategische Schachzüge des Giganten, der seine Präsenz in einigen der weltweit heißesten Energie-Regionen massiv ausbaut. Doch wie nachhaltig ist dieser Kurs wirklich?

Expansionskurs trotz Energiewende

Chevron demonstriert derzeit Entschlossenheit. Statt sich von der Abkehr von fossilen Energieträgern bremsen zu lassen, expandiert der Konzern aggressiv. In Griechenland hat Chevron gemeinsam mit der Hellenic Energy Gebote für die Exploration von vier Offshore-Gasblöcken abgegeben. Diese strategische Initiative zielt direkt auf die Bemühungen der Europäischen Union ab, die Abhängigkeit von russischer Energie zu verringern, und könnte Chevron Zugang zu bedeutenden Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer verschaffen.

Parallel treibt das Unternehmen seine Ölproduktion in Argentiniens Vaca Muerta-Schieferformation voran. Bis Jahresende will Chevron dort die Fördermenge auf 30.000 Barrel pro Tag steigern – ein klares Statement zur Bedeutung unkonventioneller Ölvorkommen für die langfristige Wachstumsstrategie des Unternehmens.

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Gas-Poker im Mittelmeer

Besonders interessant: Chevrons Rolle als Energie-Vermittler. Der Konzern arbeitet intensiv daran, die Lieferungen von israelischem Gas nach Ägypten zu erhöhen. Freeman Shaheen, Chevrons Präsident für Global Gas, bringt es auf den Punkt: Ägypten habe einen "unstillbaren Appetit" nach dem Brennstoff. Hintergrund ist der stark gesunkene inländische Gasoutput des Landes, das sich zum großen LNG-Importeur entwickelt hat. Chevron prüft sogar Optionen, ägyptische Terminals mit US-Flüssiggas zu beliefern.

Analysten bleiben gespalten

Trotz der operativen Erfolge bleiben die Bewertungen gespalten. Während die Bank of America kürzlich ihr Kursziel von 170 auf 185 Dollar anhob und zum Kauf riet, stufte HSBC den Titel bereits im Mai von "Strong Buy" auf "Hold" zurück und senkte das Ziel auf 158 Dollar. Das durchschnittliche Kursziel liegt aktuell bei rund 169 Dollar bei einer "Buy"-Empfehlung.

Die jüngsten Quartalszahlen konnten überzeugen: Im Q2 2025 übertraf Chevron mit 1,77 Dollar EPS die Erwartungen von 1,58 Dollar deutlich. Allerdings sank der Umsatz im Jahresvergleich um 12,4 Prozent auf 44,82 Milliarden Dollar.

Interne Signale geben dagegen zu denken: Director John B. Hess verkaufte im August 375.000 Aktien, Vice President Alana K. Knowles weitere 3.978 Stück – möglicherweise ein Indiz dafür, dass Insider die aktuelle Bewertung für vollständig halten.

Die Chevron-Aktie zeigt sich aktuell robust oberhalb ihrer wichtigen 200-Tage-Durchschnittslinie. Doch kann der Energieriese seinen Aufwärtstrend fortsetzen, während die Welt gleichzeitig in die entgegengesetzte Richtung strebt?

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