Der chinesische E-Commerce-Riese JD.com steht kurz davor, Europas Elektronik-Einzelhandel aufzumischen. Nach der kartellrechtlichen Freigabe rückt die milliardenschwere Übernahme der MediaMarkt-Saturn-Mutter Ceconomy in greifbare Nähe. Doch lohnt sich der Einstieg noch zum aktuellen Kurs - oder ist das Spiel bereits gelaufen?

Grünes Licht vom Kartellamt

Das Bundeskartellamt hat entschieden: Die 2,2-Milliarden-Euro-Übernahme wirft keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf. "JD.com war bisher in Deutschland nur sehr begrenzt tätig", begründete Behördenchef Andreas Mundt die Freigabe. Diese Hürde war die letzte große Unsicherheit vor dem geplanten Abschluss der Transaktion in der ersten Hälfte 2026.

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Die strategischen Vorteile für beide Seiten sind enorm:

  • Für JD.com: Zugang zu 1.000 MediaMarkt- und Saturn-Filialen in Europa
  • Für Ceconomy: Nutzung von JD.coms Spitzentechnologie und globaler Logistik
  • Gemeinsam: Schaffung eines Tech-Riesen mit kombinierter Marktmacht

Management bleibt an Bord

Während der Übernahmephase signalisiert die Bestätigung von CEO Dr. Kai-Ulrich Deissner und CFO Remko Rijnders Kontinuität. Deissner hatte den chinesischen Partner bereits im Juli als "genau den richtigen Partner zur richtigen Zeit" bezeichnet.

Doch die eigentliche Frage für Anleger: Kann die Aktie das Übernahmeangebot von 4,60 Euro noch erreichen? Aktuell notiert das Papier bei 4,38 Euro - das sind satte 84% über dem 52-Wochen-Tief, aber noch knapp 5% unter dem Übernahmepreis.

Das zählt jetzt für Anleger

Mit der kartellrechtlichen Freigabe ist der Weg frei für den finalen Akt. Das Übernahmeangebot läuft noch bis zum 10. November, und bereits 32% der Aktionäre haben unwiderruflich zugesagt. Die Gründerfamilie Convergenta will sogar langfristig an Bord bleiben und 25,4% der Anteile halten.

Die Rating-Agenturen Fitch und S&P haben bereits reagiert und Ceconomy auf "Rating Watch Positive" gesetzt. Begründung: Das Kreditprofil profitiert von JD.coms finanzieller Stärke - der chinesische Gigant erzielt jährlich 160 Milliarden US-Dollar Umsatz.

Letzte Chance oder bereits eingepreist?

Die nächsten Wochen entscheiden: Bis Mitte November läuft das Übernahmeangebot, Ende des Monats folgt die Bekanntgabe der finalen Annahmequote. Für strategische Investoren könnte sich der Einstieg noch lohnen - die Prämie zum aktuellen Kurs ist verlockend.

Doch Vorsicht: Sollte das Angebot scheitern, droht der Aktie ein herber Rückschlag. Die fundamentale Transformation des Elektronikhändlers ist ohne den chinesischen Partner deutlich schwieriger. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Europas Einzelhandelslandschaft dauerhaft umgeschrieben wird.

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