Ceconomy Aktie: China übernimmt Kontrolle!
Der Deal ist durch – zumindest auf dem Papier. JD.com hält nach Ende der Annahmefrist kontrollierende 85,2 Prozent an der Ceconomy AG, der Mutter von MediaMarkt und Saturn. Doch während chinesische Technologie-Power und Milliardenkapital europäischen Einzelhandel revolutionieren sollen, warten auf den Vollzug noch erhebliche Hürden. Wird Berlin den Deal durchwinken? Und was bedeutet die faktische Entmachtung für Kleinaktionäre?
85,2 Prozent: Die neuen Machtverhältnisse
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. JD.com sicherte sich im Rahmen des öffentlichen Übernahmeangebots, das am 27. November endete, direkt 59,8 Prozent der Anteile. Entscheidend für die absolute Kontrolle ist jedoch die Allianz mit der Gründerfamilie Kellerhals. Deren Investmentvehikel Convergenta hält weiterhin 25,35 Prozent und agiert künftig als strategischer Partner des chinesischen E-Commerce-Riesen.
Diese Konstellation beendet jahrelange Machtkämpfe und Eigentümerunsicherheiten, die Ceconomy lähmten. CEO Dr. Kai-Ulrich Deissner zeigt sich zuversichtlich: Mit JD.coms Expertise in Logistik und E-Commerce-Technologie soll die Transformation zur führenden europäischen Omnichannel-Plattform gelingen.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- JD.com kontrolliert zusammen mit Convergenta 85,2 % der Stimmrechte
- Angebotspreis lag bei 4,60 Euro je Aktie
- Aktie notiert aktuell bei rund 4,40 Euro
- Delisting für 2026 bereits angekündigt
Berlin und Brüssel: Die entscheidenden Hürden
Doch der Champagner bleibt vorerst im Kühlschrank. Der Vollzug der Transaktion wird erst für das erste Halbjahr 2026 erwartet – und dieser Zeitplan steht keineswegs in Stein gemeißelt. Mehrere regulatorische Genehmigungen stehen noch aus, darunter Freigaben bezüglich EU-Auslandssubventionen und eine vertiefte Außenwirtschaftsprüfung nach deutschem Recht.
Besonders die politische Ebene könnte zum Stolperstein werden. Das Bundeswirtschaftsministerium dürfte den Deal genau unter die Lupe nehmen: Ein chinesischer Akteur erhält Zugriff auf kritische Infrastruktur und sensible Daten europäischer Konsumenten. In Zeiten verschärfter geopolitischer Spannungen keine Kleinigkeit.
Die Kursentwicklung spiegelt diese Unsicherheit wider. Mit 4,40 Euro notiert die Aktie deutlich unter dem Angebotspreis von 4,60 Euro – ein klassischer Risikoabschlag für regulatorische Unwägbarkeiten und Zeitverzug.
Squeeze-Out in Sicht?
Für verbliebene Kleinaktionäre stellt sich die Frage: Abwarten oder aussteigen? Mit 85,2 Prozent ist JD.com noch nicht an der kritischen Schwelle für einen Squeeze-Out angelangt, die je nach Struktur bei 90 oder 95 Prozent liegt. Doch weitere Zukäufe über den Markt sind nicht ausgeschlossen – und würden den Kurs tendenziell stützen.
Analysten sehen kaum noch Spielraum für operative Fantasie losgelöst vom Übernahmeangebot. Der Kurs dürfte sich bis zum Closing eng am Angebotspreis orientieren, abzüglich Risiko- und Zeitprämie. Das größte Downside-Risiko? Ein behördliches Veto, das die Aktie schlagartig unter die 4-Euro-Marke drücken könnte.
Das Delisting im Jahr 2026 gilt als ausgemachte Sache. Damit verschwindet ein weiterer bekannter Name vom deutschen Kurszettel – und mit ihm ein Stück börsennotierter Handelsgeschichte.
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