JD.com macht ernst: Der chinesische E-Commerce-Gigant hat die entscheidende Hürde für die 2,5-Milliarden-Dollar-Übernahme von Ceconomy genommen. Das Bundeskartellamt winkte den Deal bereits durch, die Annahmefrist für das 4,60-Euro-Angebot läuft. Doch was bedeutet dieser Coup für MediaMarkt und Saturn – und können die Aktionäre dem chinesischen Werben widerstehen?

Kartellamt gibt grünes Licht: Weg ist frei

Das war das Signal, auf das alle gewartet haben: Am 18. September erteilte das Bundeskartellamt die kartellrechtliche Freigabe für JD.coms Übernahmepläne. Bundeskartellamt-Präsident Andreas Mundt sieht keine Wettbewerbsbedenken: "JD.com war bisher nur sehr begrenzt in Deutschland tätig. Die Fusion betrifft daher Parteien mit nur unbedeutender wettbewerblicher Überschneidung."

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Ceconomy?

Seit dem 1. September läuft parallel die Annahmefrist für das freiwillige Übernahmeangebot. Die Konditionen:

  • Angebotspreis: 4,60 Euro je Aktie in bar
  • Prämie: Etwa 42,6% auf den dreimonatigen Durchschnittskurs
  • Annahmefrist: Bis 10. November 2025, 24:00 Uhr
  • Besonderheit: Keine Mindestannahmeschwelle

Starke Position: JD.com hat bereits über die Hälfte sicher

Die Chinesen gehen auf Nummer sicher. JD.com hat bereits unwiderrufliche Annahmezusagen für 31,7% der Ceconomy-Aktien in der Tasche. Zusammen mit dem verbleibenden Anteil des Partners Convergenta kontrolliert der E-Commerce-Riese bereits 57,1% der Anteile.

Das Kalkül ist clever: Ohne Mindestannahmeschwelle kann JD.com den Deal unabhängig von der Zustimmung der Kleinaktionäre durchziehen. Die Erfolgswahrscheinlichkeit? Praktisch bei 100 Prozent.

Technologie-Allianz: Was plant der chinesische Riese?

Für JD.com ist Ceconomy mehr als nur eine Übernahme – es ist der Schlüssel zum europäischen Markt. Der chinesische Konzern mit einem Jahresumsatz von 158,8 Milliarden US-Dollar will seine fortschrittliche Technologie, Omnichannel-Expertise und Logistikkapazitäten einbringen.

"Mit JD.coms herausragenden Einzelhandels-, Logistik- und Technologiefähigkeiten können wir unseren erfolgreichen Wachstumskurs weiter beschleunigen", zeigt sich Ceconomy-CEO Dr. Kai-Ulrich Deissner optimistisch. MediaMarkt und Saturn sollen als eigenständiges Geschäft bestehen bleiben – vorerst.

Die Zahlen sprechen für sich: Ceconomy erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 22,4 Milliarden Euro, in den ersten neun Monaten 2025 bereits 17,6 Milliarden Euro bei einem Gewinn von 258 Millionen Euro.

Ausblick: Deal kommt – aber wann genau?

Der Abschluss wird für die erste Jahreshälfte 2026 erwartet. Weitere regulatorische Genehmigungen stehen noch aus, darunter Fusionskontrolle und EU-Subventionskontrolle. JD.com hat bereits zugesagt, drei Jahre lang keine betriebsbedingten Kündigungen vorzunehmen.

Sogar die Ratingagentur Fitch sieht den Deal positiv: "Eine Übernahme durch JD könnte zu einem Upgrade von Ceconomys Rating führen." Mit über 1.000 Geschäften in Europa und rund 50.000 Mitarbeitern sichert sich JD.com Zugang zu einem der wichtigsten Elektronikmärkte des Kontinents.

Ceconomy-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Ceconomy-Analyse vom 19. Oktober liefert die Antwort:

Die neusten Ceconomy-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Ceconomy-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 19. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Ceconomy: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...