Ceconomy Aktie: Italien blockt
Die Übernahme von Ceconomy durch den chinesischen Tech-Giganten JD.com galt als beschlossene Sache. Doch jetzt bremst Rom: Strenge Datenschutzauflagen könnten den 2,5-Milliarden-Euro-Deal verzögern. Die italienische Regierung fürchtet um die Kontrolle über Millionen sensibler Kundendaten – und setzt damit ein Zeichen gegen chinesische Investitionen in Europa.
Die wichtigsten Fakten:
- Italien verhängt harte Bedingungen für Datennutzung durch JD.com
- JD.com hält bereits 85,2% der Ceconomy-Anteile
- Vollzug der Transaktion für H1 2026 geplant
- Weitere Genehmigungen aus fünf Ländern stehen aus
Roms "Golden Power" greift
Ein am 9. Dezember 2025 veröffentlichtes Regierungsdekret macht unmissverständlich klar: Die italienischen Tochtergesellschaften von Ceconomy dürfen Kundendaten nicht mit JD.com oder dessen Konzerngesellschaften teilen. Die Begründung wiegt schwer: Rund 21,62 Millionen italienische Kunden haben bei MediaMarkt und Saturn eingekauft – ihre persönlichen Daten seien eine "erhebliche und konkrete Bedrohung" für die nationale Sicherheit, sollten sie in chinesische Hände gelangen.
JD.com hat zwar zugesichert, die Daten ausschließlich in europäischen Rechenzentren zu speichern. Rom verlangt jedoch zusätzliche Garantien gegen einen massenhaften Datentransfer außerhalb der EU. Der Hintergrund: Europäische Regierungen befürchten zunehmend, dass chinesische Konzerne nach dem Verlust von US-Marktanteilen durch Trumps Zollpolitik verstärkt nach Europa drängen.
Regulatorischer Hindernislauf
Die Übernahme ist faktisch vollzogen – rechtlich jedoch noch nicht abgeschlossen. Neben Italien müssen noch weitere wichtige Instanzen grünes Licht geben:
- Das deutsche Bundeswirtschaftsministerium prüft die Investition
- Österreich fordert zusätzliche Klarstellungen von Rom
- Spanien und Frankreich führen eigene Investitionskontrollen durch
- Die EU-Kommission prüft nach der Verordnung über ausländische Subventionen
Das deutsche Bundeskartellamt hatte die Transaktion bereits im September aus wettbewerbsrechtlicher Sicht durchgewunken. Der Vollzug wird nun für die erste Jahreshälfte 2026 erwartet.
Operative Stärke trotz Unsicherheit
Während die Regulierungsbehörden noch prüfen, läuft das operative Geschäft besser als geplant. Im Geschäftsjahr 2024/25 erreichte Ceconomy ein bereinigtes EBIT von rund 380 Millionen Euro – fünf Millionen mehr als ursprünglich prognostiziert. Der Umsatz im Schlussquartal kletterte um 7 Prozent auf 5,38 Milliarden Euro.
Goldman Sachs International stockte unterdessen seine Position auf. Die US-Bank hält nun 3,90 Prozent der Stimmrechte – ein Signal, dass institutionelle Investoren trotz regulatorischer Hürden an die Transaktion glauben.
Am 17. Dezember folgt der vollständige Jahresfinanzbericht. Dann wird sich zeigen, ob die operativen Fortschritte ausreichen, um die Wartezeit auf die finalen Genehmigungen zu überbrücken. JD.com plant nach Abschluss möglicherweise ein Delisting – das europäische Geschäft soll aber eigenständig mit unabhängiger Technologie-Infrastruktur weitergeführt werden.
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