Ceconomy Aktie: Doppelte Dynamik
Institutionelles Interesse und wachsendes Plattformgeschäft – bei Ceconomy treffen heute zwei Entwicklungen aufeinander, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Auf der einen Seite baut Goldman Sachs seine Stimmrechtsposition deutlich aus, auf der anderen Seite meldet die Konzerntochter MediaMarktSaturn kräftiges Wachstum im Marktplatz-Geschäft. Wie passt das zusammen?
Goldman Sachs stockt Stimmrechte auf
Am 22. Dezember 2025 hat die Goldman Sachs Group, Inc. eine neue Meldeschwelle bei Ceconomy überschritten. Laut Stimmrechtsmitteilung nach § 40 WpHG hält die US-Investmentbank nun 4,56 Prozent der Stimmrechte, zuvor waren es 3,90 Prozent.
Auffällig ist die Struktur dieser Beteiligung. Direkt im Aktienbuch stehen nur 0,02 Prozent der Anteile, rund 115.000 Stück. Der Rest läuft fast vollständig über Finanzinstrumente:
- 3,94 Prozent über Rückübertragungsansprüche („Right to Recall“)
- 0,51 Prozent über Nutzungsrechte („Right of Use“)
- 0,09 Prozent über Swaps mit Laufzeit bis 2035
Damit handelt es sich eher um eine derivative, flexibel steuerbare Position als um einen klassischen langfristigen Einstieg. Marktbeobachter sehen darin vor allem ein Signal, dass institutionelle Investoren mit zunehmender Bewegung im Kurs rechnen – etwa rund um das abgelaufene Jahresendgeschäft.
Kursseitig fällt die Reaktion bislang ruhig aus. Die Aktie notiert heute bei 4,40 Euro und damit leicht unter dem gestrigen Schlusskurs von 4,43 Euro. Auf Sicht von zwölf Monaten steht dennoch ein deutlicher Zuwachs von rund 67 Prozent zu Buche.
Marketplace treibt Wachstumsstory
Während die Stimmrechtsmeldung den Blick auf die Eigentümerseite lenkt, kommen von der operativen Front klar positive Signale. Die Marktplatz-Offensive von MediaMarktSaturn zeigt Wirkung: Im Geschäftsjahr 2024/25 stieg das Bruttowarenvolumen (GMV) des Online-Marktplatzes um etwa 90 Prozent auf 527 Millionen Euro.
Für das laufende Jahr liegt die Messlatte bereits höher. Der Konzern peilt ein GMV von 750 Millionen Euro an. Die Plattform ist inzwischen deutlich breiter aufgestellt:
- Über 2.000 Händler sind angebunden
- Mehr als 3,2 Millionen Produkte im Angebot
- Fokus auf DIY, Garten, E-Mobilität und Solarmodule
- Geplante Expansion nach Belgien, Polen, in die Schweiz und nach Ungarn
Strategisch zielt Ceconomy damit klar darauf ab, die Abhängigkeit vom margenschwachen klassischen Elektronikgeschäft zu reduzieren. Das Plattformmodell bietet zusätzliche Ertragsquellen und erweitert gleichzeitig das Sortiment ohne entsprechende Lager- und Bestandsrisiken.
Kursbild und Einordnung
Trotz der heutigen leichten Schwäche ist der übergeordnete Trend intakt. Seit Jahresanfang legte die Aktie um knapp 67 Prozent zu und bewegt sich nur wenige Prozent unter dem 52‑Wochen-Hoch von 4,58 Euro. Das 52‑Wochen-Tief von 2,38 Euro liegt inzwischen weit zurück, der aktuelle Kurs notiert deutlich darüber.
Charttechnisch deutet der Bereich um 4,40 Euro auf eine Konsolidierungszone nahe dem Hoch hin. Der 50‑Tage-Durchschnitt von 4,43 Euro und der 200‑Tage-Durchschnitt von 3,94 Euro unterstreichen das übergeordnete Aufwärtsbild. Mit einem RSI von 52,2 wirkt der Titel weder überkauft noch überverkauft – das Momentum ist moderat, aber stabil.
Die Kombination aus:
- solider Kursperformance im SDAX-Umfeld,
- wachsendem Plattformgeschäft und
- ausgebauter, überwiegend derivativer Position eines globalen Finanzhauses
zeichnet ein Bild, in dem sowohl operative als auch kapitalmarktseitige Faktoren eine Rolle spielen.
Ausblick: Weihnachtsgeschäft im Fokus
Der Blick richtet sich nun auf das erste Quartal 2026. Kurzfristig dürfte das Handelsvolumen wegen der Feiertage eher gering bleiben, was einzelne Orders stärker im Kurs durchschlagen lassen kann.
Den nächsten größeren inhaltlichen Impuls liefert der Termin am 11. Februar 2026 mit der Quartalsmitteilung zum ersten Quartal 2025/26. Dann wird sichtbar, wie stark das Weihnachtsgeschäft tatsächlich ausgefallen ist und in welchem Umfang der Marktplatz bereits zum Ergebnis beiträgt. Gelingt es, die Zone um 4,40 Euro zu halten und perspektivisch das Hoch bei 4,58 Euro zu überwinden, wäre die positive Story aus operativem Wachstum und robuster Kursentwicklung zunächst bestätigt.
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