CATL schärft sein Profil als Technologieführer gleich an zwei Fronten: In der Produktion setzt der Weltmarktführer für E-Auto-Batterien erstmals humanoide Roboter im großen Stil ein, gleichzeitig wird eine zentrale Kundenbeziehung mit Dongfengs Premium-Marke Voyah auf zehn Jahre festgezurrt. Damit stellt das Unternehmen klar, worauf es setzt: mehr Automatisierung, höhere Sicherheit – und langfristig planbare Absatzkanäle.

Humanoide Roboter in der Batterieproduktion

Am Produktionsstandort Zhongzhou in Luoyang hat CATL am 17. und 18. Dezember eine nach eigenen Angaben weltweit erste Anwendung eingeführt: humanoide Roboter, die im industriellen Maßstab in der Herstellung von Batteriepacks arbeiten.

Der Roboter namens „Xiaomo“ (auch „Moz“) stammt von der 2024 gegründeten Robotik-Firma Spirit AI aus Hangzhou, an der CATL beteiligt ist. Xiaomo übernimmt auf den Montagelinien besonders heikle Prozessschritte am Ende der Fertigung, konkret die EOL-Tests (End of Line) und die Messung des Gleichstrom-Innenwiderstands (DCR).

Herzstück ist ein Vision-Language-Action-KI-Modell, das Xiaomo befähigt,

  • Veränderungen in der Umgebung zu erkennen und den Griff in Echtzeit anzupassen
  • Toleranzen bei Positionen und Kontaktpunkten eigenständig auszugleichen
  • die Kraft beim Umgang mit flexiblen Kabelbäumen dynamisch zu steuern
  • eine Verbindungsquote von über 99 % zu erreichen
  • bei den Taktzeiten mit erfahrenen Fachkräften mitzuhalten.

Der Einsatz zielt vor allem auf ein Sicherheitsproblem in der Batterieproduktion: Bisher mussten Mitarbeitende Hochvolt-Teststecker mit mehreren Hundert Volt manuell anschließen – ein Prozess mit Risiko für Lichtbögen, schwankender Effizienz und Qualitätsstreuung. Laut CATL hat Xiaomo die tägliche Arbeitslast gegenüber manueller Tätigkeit verdreifacht und liefert zugleich eine sehr konstante Performance.

Zusätzlich kann der Roboter in Pausen selbstständig in einen Inspektionsmodus wechseln, den Status von Kabelverbindungen prüfen und Unregelmäßigkeiten in Echtzeit melden. Für CATL ist das ein weiterer Schritt, um Produktionsprozesse zu automatisieren, zu standardisieren und sicherer zu machen.

10-Jahres-Partnerschaft mit Dongfengs Voyah

Parallel dazu hat CATL seine Kundenbasis strategisch abgesichert. Am 17. Dezember unterzeichnete das Unternehmen am Hauptsitz in Ningde eine vertiefte, zehnjährige Kooperation mit Voyah, der Premium-Elektromarke des chinesischen Autoherstellers Dongfeng.

Auf höchster Ebene vertreten – unter anderem durch CATL-CEO Robin Zeng und den General Manager von Dongfeng, Feng Changjun – umfasst die Vereinbarung mehrere Kernbereiche:

Technologie-Lieferung:
CATL will Voyah priorisiert mit seinen führenden Batterietechnologien ausstatten, darunter

  • Qilin-Batterie
  • Freevoy-Batterie
  • Shenxing-Batterie

Hinzu kommen gemeinsame Projekte zu Batteriewechselsystemen, zur CIIC-Skateboard-Plattform (CATL Integrated Intelligent Chassis), dem Bedrock Chassis sowie zu V2G-Technologien (Vehicle-to-Grid), bei denen Fahrzeuge als Energiereservoir dienen können.

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Lokalisierte Produktion:
Um die Versorgung zu stabilisieren, plant CATL Fertigungskapazitäten in der Nähe der Voyah-Werke aufzubauen. Das soll Lieferketten verkürzen und die Versorgungssicherheit mit Blick auf steigende Stückzahlen erhöhen.

Internationalisierung:
Beide Partner wollen ihre Marken im Ausland stärker positionieren und die Präsenz im globalen Premiumsegment für New Energy Vehicles ausbauen.

Die neue Vereinbarung baut auf einer bestehenden Zusammenarbeit seit 2021 auf, als Voyah sein erstes Serienmodell auslieferte. Bereits 2023 hatten beide Unternehmen eine strategische Kooperation zu Schnellladen, Batteriesicherheit und Datennutzung vereinbart; aktuell ist CATL Hauptbatterielieferant für alle Voyah-Modelle.

Der Ausbau wirkt vor dem Hintergrund des starken Wachstums von Voyah: Von Januar bis November 2025 wurden 134.352 Fahrzeuge ausgeliefert, ein Plus von 82,6 % gegenüber dem Vorjahr. Zudem ist die Marke inzwischen in 39 Auslandsmärkten aktiv.

Marktposition und strategischer Rahmen

Die jüngsten Schritte fügen sich in ein klares Muster ein: Technologischer Vorsprung in der Produktion soll mit langfristig gebundenen Großkunden kombiniert werden.

Laut Daten des Marktforschers SNE Research installierte CATL von Januar bis Oktober 2025 weltweit 355,2 GWh an EV-Batteriekapazität und hält damit einen Marktanteil von 38,1 %. Das Unternehmen ist aktuell der einzige Batteriehersteller mit einem globalen Anteil von über 30 %.

Im chinesischen Heimatmarkt entfallen im November 40,87 GWh an installierter Batteriekapazität auf CATL, was einem Marktanteil von 43,71 % entspricht. Zusätzlich zur Vereinbarung mit Voyah hat CATL im November bereits eine weitere 10-Jahres-Kooperation mit der GAC Group geschlossen sowie ein langfristiges Abkommen mit HyperStrong über Energiespeichersysteme mit einem Beschaffungsvolumen von 200 GWh binnen drei Jahren.

Damit wird deutlich: CATL setzt auf ein Netzwerk mehrjähriger Partnerschaften, das die hohe Produktionsbasis der Gruppe auslasten und zukünftige Kapazitätserweiterungen absichern soll.

Kursbild und Ausblick

Die in Shenzhen gelistete CATL-Aktie schloss am Freitag bei 372,00 CNY. Damit liegt der Kurs nur knapp über dem 52‑Wochen‑Tief von 371,20 CNY und rund 5 % unter dem jüngsten Hoch von 392,50 CNY, was den Titel trotz der operativen Stärke technisch eher in einer Konsolidierungszone zeigt.

Auf der fundamentalen Seite sehen institutionelle Beobachter weiter Potenzial: JPMorgan hat das Übergewichten‑Rating für die Hongkong‑Aktie bestätigt und verweist insbesondere auf Expansionschancen im US‑Markt für Energiespeicher; der durchschnittliche Analystenkonsens liegt bei einem Kursziel im Bereich von gut 600 HKD.

Wichtige nächste Wegmarken sind der für Ende Februar 2026 erwartete Q4‑Bericht, Fortschritte bei der Optimierung des deutschen Werks und dem Hochlauf der ungarischen Fabrik bis Jahresende 2025 sowie das gemeinsame Batterieprojekt mit Stellantis in Spanien. Gelingt es CATL, die humanoide Robotik wie geplant in weiteren Werken auszurollen und die neuen Langfristverträge mit Autoherstellern operativ zu hinterlegen, dürfte das die derzeitige Marktführerschaft im globalen Batteriegeschäft strukturell weiter untermauern.

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