Cardano steht zum Jahresende 2025 unter doppeltem Druck: Der ADA-Kurs hat deutlich nachgegeben, während das Ökosystem gleichzeitig einen der größten Technologie-Sprünge seiner Geschichte wagt. Mit der neuen Privacy-Sidechain Midnight und dem NIGHT-Token werden Chancen und Risiken neu verteilt. Entscheidend ist nun, ob diese Erweiterung ADA stärkt oder nur kurzfristig Liquidität abzieht.

Kursbild und technische Lage

ADA notiert derzeit bei rund 0,36 US‑Dollar und damit klar unter dem 50‑Tage-Durchschnitt von 0,44 US‑Dollar. Der Abstand von knapp 60 % zum 52‑Wochen-Hoch zeigt, wie stark der Titel in den vergangenen Monaten an Boden verloren hat.

Charttechnisch bleibt die Lage angespannt. Auf dem Tageschart hat sich eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation ausgebildet. Im Fokus stehen dabei vor allem drei Marken:

  • Wichtige Unterstützung: 0,29–0,33 US‑Dollar
  • Widerstandszone: 0,36–0,38 US‑Dollar
  • Mögliches Ziel bei Bruch der Unterstützung: rund 0,24 US‑Dollar

Mit einem RSI von 32,5 nähert sich ADA dem überverkauften Bereich. On-Chain-Daten deuten zudem darauf hin, dass der Verkaufsdruck nachlässt: Die Menge an „spent coins“ ist seit dem 11. Dezember um 60 % zurückgegangen, was Marktbeobachter als Zeichen einer möglichen Beruhigung werten.

Midnight: Privacy-Sidechain als Gamechanger?

Der größte Impuls für das Cardano-Ökosystem in diesem Monat ist der Start des Midnight-Netzwerks und des zugehörigen NIGHT-Tokens. Midnight ist als Privacy-Sidechain konzipiert, die sensible Daten abschirmt, aber zugleich kontrollierte Offenlegung gegenüber Prüfern, Institutionen und Geschäftspartnern ermöglicht – ein klarer Fokus auf Unternehmens- und Compliance-Anwendungen.

Der Marktstart hatte es in sich: Die Marktkapitalisierung von NIGHT sprang zeitweise auf rund 1,94 Milliarden US‑Dollar, bevor nach ersten Gewinnmitnahmen etwa 1,33 Milliarden US‑Dollar verblieben. Besonders auffällig: Zwischenzeitlich verzeichnete NIGHT ein tägliches Handelsvolumen von rund 1,8 Milliarden US‑Dollar und lag damit deutlich über ADA, das bei etwa 417 Millionen US‑Dollar lag. Kein Wunder, dass dies die Frage aufwarf, ob das neue Asset Kapital und Aufmerksamkeit von ADA abzieht.

Hoskinsons Botschaft an die Community

Cardano-Gründer Charles Hoskinson hat diese Sorgen direkt adressiert. Seine Kernpunkte:

  • Midnight ist als Erweiterung von Cardano gedacht, nicht als Ersatz.
  • ADA-Inhaber müssen ihre Token nicht verkaufen, um an NIGHT zu kommen.
  • Die Privacy-Sidechain soll das DeFi-Ökosystem von Cardano „mindestens verzehnfachen“.

Die Architektur von Midnight trennt öffentliche und private Zustände („dual state“) und erlaubt zugleich selektive Offenlegung. Aus Sicht von Hoskinson ist das ein Baustein, um Cardano für institutionelle Nutzer und regulatorisch anspruchsvolle Anwendungsfälle attraktiver zu machen – und damit langfristig auch ADA zu stützen.

Entwicklung und Governance: Hohe Aktivität trotz Kursdruck

Abseits des Kurses zeigt der wöchentliche Entwicklungsbericht vom 12. Dezember 2025, dass technisch viel passiert:

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  • Ledger-Team: Abschluss der Haskell-Definition und CDDL-Spezifikation für verschachtelte Transaktionen
  • Lace Wallet v1.32: Neues Benachrichtigungscenter und Updates zur Midnight Foundation
  • Hydra (Scaling-Lösung): Release von Version 1.2.0 mit Implementierung des „SafeClose“-Features
  • Mithril: Fortschritte bei einer SNARK-freundlichen STM-Bibliothek und einem Mechanismus zur Aggregator-Erkennung

Auch auf der Governance-Seite war 2025 ein Wendepunkt. Die Cardano Foundation spricht von einem „historischen Jahr“ für die dezentrale Steuerung des Netzwerks. Zu den wichtigsten Punkten zählen:

  • Abschluss der Plomin Hard Fork im Januar 2025
  • Durchgehende 100%-Wahlbeteiligung der Foundation als DRep und im Interim Constitutional Committee
  • Start des DRep Delegation Program mit 140 Millionen ADA, verteilt auf sieben Developer- und Builder-DReps
  • Zustimmung zur Integration des Pyth Lazer Oracles

Damit wächst sowohl die technische Basis als auch die institutionalisierte Mitbestimmung innerhalb des Ökosystems.

Entwicklerökosystem: Klare Schwerpunkte

Die „State of the Cardano Developer Ecosystem Survey 2025“ zeigt, wohin sich die Entwicklerlandschaft bewegt:

  • Beliebteste Sprachen im Umfeld von Cardano sind TypeScript (15 %), JavaScript (13 %) und Python (10 %).
  • Über 75 % der Befragten setzen bei Smart Contracts auf Aiken.
  • Identity & Authentication ist die wichtigste DApp-Kategorie, an der gearbeitet wird.
  • Als dringendstes technisches Thema nennen Entwickler eine höhere Transaktionskapazität über Ouroboros Leios.

Die Ergebnisse unterstreichen, dass der Fokus stark auf Identitätslösungen und Skalierung liegt – beides zentrale Bausteine für eine breitere Nutzung.

Brücken zu Solana und Ethereum

Strategisch spannend sind die Pläne für Cross-Chain-Integrationen. Charles Hoskinson und Solana-Gründer Anatoly Yakovenko haben bestätigt, dass an einer Brücke zwischen Cardano und Solana gearbeitet wird. Eine solche Verbindung könnte die Liquidität zwischen beiden Ökosystemen verbessern und neue Anwendungsfälle ermöglichen.

Parallel gibt es Diskussionen um eine mögliche Einbindung von Ethereum. Führende Entwickler haben angedeutet, dass hier an Konzepten gearbeitet wird, die langfristig zu einer engeren Verzahnung der Netzwerke führen könnten. Konkrete technische Details stehen zwar noch aus, die Richtung ist aber klar: Cardano will aus seiner Insellage heraus.

DeFi-Schwäche bleibt die Baustelle

Trotz aller Fortschritte hinkt Cardano im Bereich DeFi deutlich hinterher. Die aktuelle Total Value Locked (TVL) liegt bei rund 178 Millionen US‑Dollar – verglichen mit etwa 69 Milliarden US‑Dollar auf Ethereum und 9 Milliarden US‑Dollar auf Solana.

Um diese Lücke zu verkleinern, schlägt die Projektführung vor, 70 Millionen ADA in einen strategischen Integrationsfonds zu stecken. Die Mittel sollen vor allem fließen in:

  • Blockchain-Brücken
  • Stablecoin-Lösungen
  • Upgrades von Krypto-Wallets

Die Kombination aus Midnight, Cross-Chain-Brücken und finanzieller Förderung zielt darauf, das DeFi-Angebot breiter und attraktiver zu machen.

Fazit: Entscheidende Monate voraus

Cardano geht mit einem angeschlagenen ADA-Kurs, aber hoher Entwicklungsdynamik in das Jahr 2026. Auf der einen Seite stehen ein deutlicher Abstand zum 52‑Wochen-Hoch, ein Kurs knapp über dem Jahrestief und ein RSI nahe dem überverkauften Bereich. Auf der anderen Seite treiben Midnight-Launch, Governance-Ausbau, Entwickleraktivität und die geplanten Brücken zu Solana und möglicherweise Ethereum die technologische Agenda voran.

Für die kommenden Monate ist damit klar umrissen, woran sich der Markt orientieren wird: Hält die Unterstützungszone um 0,29–0,33 US‑Dollar, und gelingt es dem Team, über Midnight, Cross-Chain-Integrationen und den DeFi-Fonds spürbar mehr Kapital und Nutzung auf die Plattform zu ziehen, dürfte sich auch der Druck auf ADA schrittweise verringern.

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