Die Krypto-Welt schaut derzeit genau auf Cardano. Denn während der ADA-Kurs schwächelt, vollzieht das Netzwerk einen fundamentalen Umbau: 70 Millionen ADA aus der Treasury werden freigegeben, eine neue Governance-Struktur formiert sich – und ein kritischer Ledger-Fehler aus dem November zwingt die Entwickler zum Handeln. Was steckt hinter dieser umfassenden Neuausrichtung?

70 Millionen ADA für die Infrastruktur

Die fünf zentralen Cardano-Organisationen – Input Output, Cardano Foundation, EMURGO, Intersect und die Midnight Foundation – haben gemeinsam einen historischen Schritt vollzogen: Sie ziehen 70 Millionen ADA aus der Treasury ab, um kritische Infrastruktur zu finanzieren. Die Maßnahme wurde in einer Governance-Abstimmung mit über 60 Prozent Zustimmung gebilligt.

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Die Mittel fließen in konkrete Projekte:

  • Stablecoins für das Cardano-Ökosystem
  • Oracle-Feeds für DeFi-Anwendungen
  • Cross-Chain-Bridges für die Interoperabilität
  • Custody-Lösungen für institutionelle Anleger
  • Analytik-Tools für mehr Netzwerk-Transparenz

Cardano-Gründer Charles Hoskinson kommentierte: "Es geht darum, historische Differenzen beiseitezulegen und für das Wohl des Ökosystems zusammenzukommen."

Das "Pentad"-Modell: Neue Governance nach Netzwerk-Fehler

Hintergrund der Umstrukturierung ist ein Ledger-Fehler im November, der das Netzwerk vorübergehend spaltete. Als Reaktion implementiert Cardano nun eine "Pentad"-Struktur – eine koordinierte Führung durch die fünf Kernorganisationen. Ziel ist es, die Entwicklung zu beschleunigen und künftige technische Probleme frühzeitig zu erkennen.

Parallel bereitet das Netzwerk eine technische Hard Fork vor, die nach Entwicklerangaben "für den Markt nahezu unsichtbar" bleiben soll. Sie bringt Verbesserungen wie BLS12-381-Kryptographie für Zero-Knowledge-Proofs und deutlich schnellere Deserialisierung. Die Entwickler versprechen zweistellige Performance-Gewinne.

DeFi und institutionelles Interesse

Mit rund 700 Millionen Dollar Total Value Locked bleibt Cardano im DeFi-Bereich hinter großen Konkurrenten zurück. Dennoch wuchs die TVL im dritten Quartal 2025 um knapp 29 Prozent und erreichte ein Drei-Jahres-Hoch. Die niedrigen Transaktionskosten ziehen weiterhin Entwickler an.

Für Aufsehen sorgte zudem Grayscale Investments: Der Asset Manager hat bei der US-Börsenaufsicht SEC einen Antrag für einen Cardano-Spot-ETF eingereicht. Bei Genehmigung wäre ADA nach Bitcoin und Ethereum die dritte Kryptowährung mit institutionellem ETF-Zugang – ein potenzieller Meilenstein.

Der Kurs zeigt sich davon bislang unbeeindruckt. ADA notiert bei rund 0,41 Dollar, weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch bei 1,33 Dollar. Ob die technischen Verbesserungen und die neue Governance-Struktur mittelfristig auch wirtschaftlich wirken, wird sich 2026 zeigen. Die Pentad-Initiative setzt dabei auf messbare Kennzahlen zur Netzwerk-Gesundheit.

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