Die Canopy-Growth-Aktie bleibt heute volatil. Hintergrund ist die jüngste Verfügung von US-Präsident Trump zur Neueinstufung von Cannabis, die die Erwartungen der Branche spürbar verschoben hat. Während der Handel an der Heimatbörse in Toronto wegen Boxing Day ruht, stehen die in den USA gelisteten Papiere unter Druck. Nach einem Kursrutsch von rund 12 % zu Wochenbeginn pendelt die Aktie aktuell in einer engen Spanne um 1,24 bis 1,31 US-Dollar.

Trump-Erlass als Wendepunkt

Auslöser der jüngsten Kursbewegung ist eine Executive Order vom 18. Dezember 2025. Sie weist US-Behörden an, die Einstufung von Marihuana im Controlled Substances Act von Schedule I auf Schedule III zu beschleunigen. Formal ist das ein Fortschritt für die Branche, doch der Markt reagiert zurückhaltend.

Der Grund: Die Regierung stellte gleichzeitig klar, dass es in dieser Amtszeit – also bis Januar 2029 – keine bundesweite Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch geben wird. Diese Einschränkung hat die bisherige Hoffnung auf einen schnellen, umfassenden US-Markt deutlich gedämpft.

Gleichzeitig könnte die geplante Einstufung in Schedule III die Rahmenbedingungen für medizinische Anbieter verbessern. Analysten sprechen von einem „Narrative Pivot“: Weg von reiner Legalisierungsfantasie, hin zu steuerlichen und bankenseitigen Vorteilen für regulierte, medizinisch ausgerichtete Geschäftsmodelle. Canopy Growth hat sein Profil zuletzt genau in diese Richtung geschärft und die medizinische Ausrichtung sowie pharmazeutische Kompetenzen betont – ein potenzieller Vorteil gegenüber stark freizeitfokussierten Wettbewerbern.

Operative Fortschritte trotz Druck

Trotz des belasteten Sentiments meldet das Unternehmen operative Fortschritte. Anfang des Monats brachte Canopy in Kanada „Claybourne Gassers“ Liquid-Diamonds-Vapes auf den Markt. Das Produkt zielt auf das wachstumsstarke Konzentrate-Segment.

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In den jüngsten Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2026 zeigte sich ein gemischtes Bild. Zwar blieb das Unternehmen in der Verlustzone, konnte aber seine Liquiditätsposition um 115 Millionen US-Dollar verbessern. Der Zuwachs resultierte vor allem aus gezielten Asset-Verkäufen und einem konsequenten Sparkurs.

Stärker als früher richtet sich der Blick nun auf harte Kennzahlen und weniger auf zukünftige Legalisierungsszenarien.

  • Der „Blue-Sky“-Effekt einer möglichen Volllegalisierung in den USA fällt vorerst weg
  • Bewertungen orientieren sich wieder stärker an bestehenden medizinischen und bundesstaatlich legalen Geschäften
  • Die Balance-Sheet-Stärkung durch den Verkauf nicht zum Kerngeschäft gehörender Vermögenswerte unterscheidet Canopy von manchen Wettbewerbern

Einordnung im Branchenkontext

Der aktuelle Rücksetzer passt in eine breitere Korrektur des Cannabis-Sektors. Über Jahre wurden Kurse von der Erwartung einer schnellen US-weiten Legalisierung getragen. Die jüngste Executive Order nimmt dieser Fantasie für die nächsten vier Jahre weitgehend den Boden.

Für Canopy ist wichtig, dass diese Neubewertung mit der eigenen strategischen Neuausrichtung zusammenfällt. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr zahlreiche Randaktivitäten abgestoßen und die Bilanz gestärkt. Die geplante Neueinstufung in Schedule III unterstützt diese Linie, insbesondere im Hinblick auf die US-Struktur „Canopy USA“ und das medizinische Portfolio.

Ein zentraler möglicher Vorteil: Unter Schedule III könnten Cannabis-bezogene Aufwendungen in den USA wie normale Betriebsausgaben steuerlich geltend gemacht werden. Das würde Druck von der operativen Cashflow-Entwicklung nehmen und mittelfristig die Profitabilitätsaussichten verbessern – auch ohne bundesweite Freigabe für den Freizeitmarkt.

Ausblick und Kursmarken

Für die nächsten Monate rückt der Zeitplan der FDA für die beschleunigte Neubescheidung in den Fokus. Entscheidend wird, wann und wie konkret die Einstufung auf Schedule III umgesetzt wird und ob sich daraus tatsächlich spürbare Steuererleichterungen ergeben.

Charttechnisch testet die Aktie derzeit eine Unterstützungszone um 1,20 US-Dollar. Ein Bruch dieser Marke könnte weiteren Verkaufsdruck auslösen, während eine Stabilisierung in diesem Bereich darauf hindeuten würde, dass die Enttäuschung über die ausbleibende Freizeit-Legalisierung weitgehend eingepreist ist. Das nächste klare Signal erwartet der Markt, wenn Canopy in kommenden Quartalen zeigen kann, ob die Kombination aus verbesserter Steuerposition, Kostendisziplin und Bilanzbereinigung den Weg in Richtung nachhaltiger Profitabilität beschleunigt.

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