BYD meldet zum Jahresende gleich mehrere operative und strategische Fortschritte – von grüner Logistik über neue Modelle bis hin zu einem möglichen Führungswechsel im globalen E-Auto-Markt. Entscheidend wird sein, ob sich der Stückzahlvorsprung auch in Ertrag und Bewertung niederschlägt.

LNG-Logistik senkt Kosten

Heute hat CBL International Limited für BYD in Kooperation mit CNOOC erstmals ein LNG-Bunkering am Hafen Xiaomo in Shenzhen durchgeführt. BYD stellt damit einen Teil seiner maritimen Exportflotte auf Flüssigerdgas um.

  • Erwartete Reduktion der Treibhausgasemissionen: rund 20 %
  • Erwartete Senkung der Treibstoffkosten: etwa 25–30 %

Die Maßnahme stützt BYDs Exportoffensive, die gleichzeitig mit Zöllen und anderen Handelsbarrieren in wichtigen Absatzmärkten konfrontiert ist. Geringere Treibstoffkosten verbessern die Kostenstruktur im Exportgeschäft und verschaffen dem Konzern zusätzlichen Spielraum im globalen Preiswettbewerb.

BYD zieht bei Stückzahlen vorbei

Aktuelle Auswertungen von FactSet, Deutscher Bank und weiteren Marktberichten deuten auf eine historische Verschiebung im E-Auto-Ranking hin: BYD dürfte Tesla 2025 bei den weltweiten Verkäufen elektrifizierter Fahrzeuge überholen.

Bis Ende November 2025 kommt BYD auf rund 2,07 Mio. verkaufte New Energy Vehicles. Für Tesla erwarten Analysten für das Gesamtjahr etwa 1,65 Mio. Fahrzeuge – ein Rückgang von rund 7,7 % im Jahresvergleich, belastet unter anderem durch das Auslaufen der US-Steuergutschrift von 7.500 US-Dollar seit September 2025.

Tesla bleibt damit zwar ein wichtiger Wettbewerber, der Wachstumsimpuls liegt jedoch klar auf Seiten des Herstellers aus Shenzhen. BYD profitiert von einem breiten Portfolio, das sowohl Volumensegmente als auch höherpreisige Modelle abdeckt.

Neues SUV-Modell „Yuan Max“

Parallel dazu verdichten sich Hinweise auf die nächste Modellstufe. Heute sind Erlkönig-Bilder eines neuen Elektro-SUV mit dem Namen „Yuan Max“ aufgetaucht.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei BYD?

Die „Yuan“-Baureihe hatte in den ersten elf Monaten 2025 einen Anteil von 9,4 % an den Gesamtverkäufen, was etwa 393.000 Fahrzeugen entspricht. Der Yuan Max wirkt länger als der erfolgreiche Yuan Plus (Atto 3) und dürfte mit verlängertem Radstand eine optionale dritte Sitzreihe bieten. Damit schließt BYD die Lücke zum größeren Song Pro.

Zielsegment ist der Familien-SUV-Bereich, ein volumenstarker Markt, der für anhaltendes Stückzahlwachstum in das Jahr 2026 hinein wichtig ist.

Branchenumfeld und Regulierung

Die Unterschiede zwischen BYD und westlichen Wettbewerbern treten zunehmend klarer hervor. Tesla kämpft mit dem Wegfall der US-Steuervorteile und stärkerem Wettbewerb, während BYD seine Fertigungsbasis breiter aufstellt. Trotz Zöllen in den USA und der EU wirkt die Lokalisierungsstrategie – etwa der Ausbau der Produktion in Ungarn – als Puffer gegen geopolitische Risiken.

Zusätzlich kommt Rückenwind von regulatorischer Seite: Das chinesische Industrieministerium (MIIT) hat heute einen „Umsetzungsplan für die digitale Transformation der Autoindustrie“ veröffentlicht. Bis 2027 sollen die Arbeitsproduktivität um 10 % steigen und Entwicklungszyklen neuer Produkte um 20 % sinken.

Als vertikal integrierter Hersteller mit hohem Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad dürfte BYD besonders stark von diesen staatlich unterstützten Effizienzprogrammen profitieren.

Bewertung, Chartbild und Ausblick

Mit Blick auf 2026 richten Marktteilnehmer den Fokus darauf, ob BYD seine Stückzahlführerschaft in eine nachhaltige Margenverbesserung übersetzen kann. Die Marktkapitalisierung liegt derzeit bei rund 890,7 Mrd. HK$ (etwa 115 Mrd. US$), was einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 22,2 entspricht. Dieses Niveau spiegelt sowohl das bisherige Wachstum als auch den Bewertungsaufschlag wider, den Leitwerte im EV-Sektor häufig erhalten.

Charttechnisch behauptet die Aktie aktuell die Unterstützung um 95 HK$, während im Bereich von 100 HK$ ein erster Widerstand verläuft. In den kommenden Wochen rücken zwei Auslöser in den Vordergrund: der operative Effekt der neuen LNG-Logistik auf die Kostenbasis und der Verkaufsstart des Yuan Max. Spätestens der Auslieferungsbericht im Januar dürfte dann zeigen, ob BYD das Verkaufsjahr 2025 offiziell als weltweite Nummer eins bei Elektrofahrzeugen abschließt und damit seine Position im Sektor weiter untermauert.

BYD-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BYD-Analyse vom 30. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten BYD-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BYD-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 30. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

BYD: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...