BYD Aktie: Starke Zahlen, schwacher Chart
BYD meldet beeindruckende Wachstumszahlen, vor allem in Europa – die Aktie geriet heute in Hongkong dennoch unter Druck. Fundamentale Stärke trifft auf ein klares Warnsignal aus der Charttechnik. Wie lässt sich dieser Widerspruch erklären?
Europa wächst rasant
Die neuesten Daten des europäischen Branchenverbands ACEA zeigen, wie stark BYD in Europa aufholt:
- 21.133 neu zugelassene Fahrzeuge in Europa im November
- Plus 221,8 % gegenüber dem Vorjahr
- Deutlich schwächere Entwicklung bei Tesla mit -11,8 % auf rund 22.800 Einheiten
- Weltweite Verkäufe Januar bis November: 4,182 Mio. Fahrzeuge
- Globales Wachstum: +11,3 % gegenüber 2024
Damit rückt BYD beim Volumen in Europa dicht an Tesla heran und greift dessen Position im BEV-Segment direkt an.
Ein wichtiger Treiber sind Großkunden: Die Kooperation mit dem Leasingkonzern Ayvens wurde dieses Jahr auf sieben weitere europäische Märkte ausgedehnt. Diese Partnerschaft sorgt inzwischen für spürbare Flottenvolumen und hat maßgeblich zum kräftigen Anstieg der November-Zulassungen beigetragen.
Charttechnik sendet Warnsignal
Trotz der starken operativen Entwicklung schloss die Aktie heute in Hongkong bei 93,10 HKD, ein Minus von 1,84 %. In den USA lagen die BYDDY-ADRs im vorbörslichen Handel nahe 12 US-Dollar.
Auf der technischen Seite steht ein klassisches Verkaufssignal im Vordergrund: Der 10-Tage-Durchschnitt ist heute unter den 20-Tage-Durchschnitt gefallen (sogenanntes „Death Cross“ auf dieser Kurzfrist-Ebene). Solche Muster lösen häufig algorithmische Verkäufe und Gewinnmitnahmen aus und können kurzfristig die fundamentalen Argumente überlagern.
Technisch relevante Marke ist dabei der Bereich um 90,00 HKD. Hält diese Unterstützungszone, relativiert das aus charttechnischer Sicht die heutige negative Signalgebung deutlich.
Fundamentale Basis bleibt solide
Auf fundamentaler Seite präsentiert sich das Bild deutlich stabiler als der Tageskurs vermuten lässt. Umgerechnet auf den 3:1-Aktiensplit im Juni 2025 liegt das aktuelle Kursniveau weiterhin auf einem erhöhten Stand. Langfristig orientierte Investoren sehen die jüngte Schwächephase vor allem als Konsolidierung nach einem Jahr mit kräftiger Marktanteilsgewinnen.
In Europa hat BYD seine Markenbekanntheit im laufenden Jahr spürbar ausgebaut. Dazu beigetragen hat unter anderem das Engagement als offizieller Partner der UEFA U21-Europameisterschaft in der Slowakei im Juni. Die Marketingoffensive schlägt sich inzwischen in den Bestellungen nieder, etwa bei Modellen wie Sealion 7 und der überarbeiteten Seal-Baureihe.
Parallel dazu bleibt der anhaltende Preisdruck im Elektroauto-Segment ein zentrales Thema. BYD profitiert hier von seiner stark vertikal integrierten Struktur – von Batterien bis Fahrzeugproduktion. Das Unternehmen kann aggressive Preise anbieten und gleichzeitig die Margen verteidigen, während viele traditionelle Hersteller mit der Profitabilität ihrer Elektroprogramme kämpfen.
Ausblick auf 2026
Mit dem nahenden Jahresende richtet sich der Blick zunehmend auf die Umsetzung in 2026. Mehrere konkrete Faktoren stehen im Fokus:
- Neue Fabrik in Ungarn: Der Produktionsanlauf ist für Anfang 2026 geplant. Die lokale Fertigung soll EU-Zölle umgehen, Logistikkosten senken und mittelfristig die Marge in Europa verbessern.
- Jahreszahlen: Die vollständigen Auslieferungszahlen für 2025 werden in der ersten Januarwoche erwartet. Analysten rechnen mit einem leichten Übertreffen der bereits angepassten Prognose.
- Kursmarken: Auf der technischen Seite bleibt die Zone um 90,00 HKD entscheidend. Oberhalb dieses Bereichs überwiegt aus Marktsicht das Bild einer normalen Zwischenkorrektur nach einer starken Wachstumsphase.
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