BYD steht zwischen mehreren Entwicklungen: ein Teil-Erfolg in einem großen deutschen Busauftrag, neue Eingriffe der chinesischen Behörden in den Preiskampf und eine aufgewertete Garantieoffensive in Europa. Wie stark diese Kombination den Konzernkurs tatsächlich verändert, zeigt der Blick in die Details.

Rahmenvertrag mit Deutscher Bahn

Deutsche Bahn (DB Regio) hat das größte Busbeschaffungsprogramm ihrer Geschichte abgeschlossen. Die Rahmenverträge umfassen rund 3.300 Busse mit einem Volumen von über 1 Milliarde Euro.

MAN Truck & Bus sichert sich etwa 95 % des Gesamtpakets. BYD wird als zweiter Anbieter mit einem kleineren, aber strategisch wichtigen Anteil berücksichtigt.

  • Gesamtvolumen: ca. 3.300 Busse
  • Hauptlieferant: MAN, rund 3.100 Einheiten (ca. 95 %)
  • BYD-Anteil: rund 150 Busse (ca. 5 %)
  • Fahrzeugtyp: batterieelektrische Überlandbusse
  • Laufzeit der Rahmenverträge: 2027 bis 2032

Die rund 150 E-Busse von BYD sollen aus dem Werk in Ungarn stammen. Für die Europastrategie ist das relevant, weil BYD damit auf eine Fertigung innerhalb der EU setzt und so mögliche handelspolitische Hürden abmildert.

China bremst den Preiskampf

Parallel dazu verändert sich der Heimatmarkt in China. Die Marktaufsicht SAMR hat gestern Entwürfe für neue Leitlinien veröffentlicht, die den aggressiven Preiswettbewerb im E-Auto-Sektor eindämmen sollen.

Kernpunkt: Hersteller sollen keine Fahrzeuge mehr unterhalb der Produktionskosten verkaufen, um Wettbewerber aus dem Markt zu drängen. Das zielt direkt auf die Rabattstrategien der Branche – einschließlich BYD.

Zahlendaten aus dem „China Auto Market“ zeigen, wie stark BYD zuletzt über den Preis gegangen ist:

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  • Durchschnittlicher Transaktionspreis Juni 2025: 116.200 Yuan
  • Durchschnittlicher Transaktionspreis Oktober 2025: 108.100 Yuan

BYD und der Konkurrent Xpeng unterstützen die Entwürfe öffentlich. Die neuen Regeln sollen einen Markt stabilisieren, der unter Überkapazitäten und Rabattschlachten leidet. An der Börse sorgte das zunächst für Zurückhaltung: Aktien chinesischer E-Auto-Hersteller, darunter BYD, gerieten zu Wochenbeginn unter Druck, da die Spielräume für volumengetriebene Discount-Strategien enger werden könnten.

Garantieoffensive in Europa

In Europa setzt BYD gleichzeitig auf ein Qualitäts- und Vertrauenssignal. Ab dieser Woche gelten deutlich verbesserte Garantiebedingungen für Traktionsbatterien.

Die neue Zusage:

  • 8 Jahre oder 250.000 Kilometer – je nachdem, was zuerst eintritt.

Damit liegt BYD beim Kilometerlimit über den branchenüblichen Werten von Wettbewerbern wie Tesla und Volkswagen, die in vergleichbaren Zeiträumen meist bei 160.000 bis 192.000 Kilometern deckeln. Die erweiterte Garantie gilt auch rückwirkend für bestehende Kundenfahrzeuge.

Basis ist die technische Auslegung der eigenen Blade-Batterie (LFP-Chemie), die theoretisch mehr als 3.000 Ladezyklen ermöglichen soll. BYD nutzt diesen Schritt, um die Haltbarkeit seiner Technologie im europäischen Markt stärker hervorzuheben.

Produktpipeline und internationale Expansion

Abseits von Deutschland treibt BYD die globale Präsenz voran. In Australien wurde heute bekanntgegeben, dass ausgewählte ländliche BYD-Händler künftig auch Fahrzeuge der Premium-Marke Denza warten dürfen. Das unterstützt den Hochlauf der Offroad-Modelle Denza B5 und B8. Das Servicenetz soll bis Ende 2026 auf 25 Standorte wachsen.

Gleichzeitig bereitet BYD die nächste Fahrzeuggeneration vor. Die Modelle „Seal 08“ (Limousine) und „Sealion 08“ (SUV) wurden gestern vorab vorgestellt, mit Marktstart im ersten Quartal 2026. Beide Fahrzeuge sollen die „Ocean“-Serie ergänzen, die inzwischen einen kumulierten Absatz von 6 Millionen Einheiten überschritten hat.

Für die kommenden Quartale sind damit mehrere konkrete Wegmarken gesetzt: der gestaffelte Abruf der DB-Rahmenverträge ab 2027, die Umsetzung der Preisschutz-Regeln in China und der Marktstart der neuen Modelle ab Anfang 2026. Diese Kombination bestimmt maßgeblich, wie sich BYDs Position in Europa und im Heimatmarkt weiterentwickelt.

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