Der chinesische E-Auto-Riese BYD schockte am Freitag mit der Ankündigung seines bisher größten Fahrzeug-Rückrufs. Über 115.000 Fahrzeuge sind von schwerwiegenden Sicherheitsmängeln betroffen – ein Schlag für das Vertrauen in die Qualitätskontrolle des Weltmarktführers für Elektrofahrzeuge.

Die bei der chinesischen Marktaufsichtsbehörde eingereichte Rückrufaktion tritt sofort in Kraft und umfasst zwei separate Probleme. Besonders brisant: Die Mängel betreffen Kernkomponenten der BYD-Technologie – Antriebsregler und die hauseigenen Batteriesysteme.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei BYD?

Design-Fehler bei Tang-Modellen entdeckt

Der erste Teil des Rückrufs betrifft 44.535 Einheiten der Tang Plug-in-Hybrid-Serie, die zwischen März 2015 und Juli 2017 produziert wurden. Konstruktionsfehler können zu Fehlfunktionen des Antriebsmotorenreglers führen. In extremen Fällen droht sogar Korrosion der Leiterplatten – ein Szenario, das die Fahrsicherheit massiv gefährdet.

Noch größer ist das Problem bei den Yuan Pro-Modellen: 71.248 rein elektrische Fahrzeuge aus der Produktion zwischen Februar 2021 und August 2022 weisen unzureichende Abdichtungen am Batteriegehäuse auf. Eindringendes Wasser kann die Batterieintegrität kompromittieren – ein Alptraum für jeden E-Auto-Hersteller.

Rückruf überschattet Afrika-Expansion

Ausgerechnet am Tag der Rückruf-Verkündung präsentierte BYD gleichzeitig positive Nachrichten aus Afrika. Eine strategische Partnerschaft mit der Stanbic IBTC Bank in Nigeria soll flexible Finanzierungslösungen für E-Fahrzeuge schaffen. Zudem bekräftigte Konzern-Vizepräsidentin Stella Li in Johannesburg BYDs langfristige Pläne für Südafrika als regionalen Wachstums-Hub.

Doch der Rückruf stellt diese Expansionspläne in den Schatten. Für einen Hersteller, der aggressiv in Europa, Südostasien und andere Märkte drängt, kommen Qualitätsprobleme zur denkbar schlechtesten Zeit.

Qualitätsfragen zum kritischen Zeitpunkt

Der Mega-Rückruf trifft BYD in einer ohnehin angespannten Phase. Das Unternehmen meldete im September erstmals seit 18 Monaten rückläufige Verkaufszahlen und kappte sein Verkaufsziel für 2025 drastisch von 5,5 auf 4,6 Millionen Einheiten. Grund: Verschärfte Konkurrenz und schwierige Marktbedingungen in China.

Besonders alarmierend: Dies ist nicht BYDs erster Rückruf in jüngster Zeit. Im September 2024 waren fast 97.000 Fahrzeuge wegen defekter Lenkeinheiten betroffen, im Januar 2025 weitere 6.843 SUVs aufgrund von Brandrisiken.

Die anstehenden Quartalszahlen um den 30. Oktober werden zeigen, wie schwer der Rückruf BYD finanziell trifft. Investoren werden genau beobachten, ob der E-Auto-Pionier das Vertrauen der Märkte zurückgewinnen kann.

BYD-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BYD-Analyse vom 18. Oktober liefert die Antwort:

Die neusten BYD-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BYD-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 18. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

BYD: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...