Broadcom prescht mit der Integration von VMware voran – und stößt dabei auf immer größeren Widerstand. Während der Chip- und Software-Riese sein Partnerprogramm für die Cloud-Tochter elitärer ausrichtet, mehren sich Berichte über verärgerte Kunden und Abwanderungen. Steht die milliardenschwere Übernahme vor einer Zerreißprobe?

Partner-Programm im Fokus

Erst am Dienstag kündigte Broadcom eine deutliche Straffung des VMware Cloud Service Provider (VCSP) Programms an. Ab November will das Unternehmen die Anzahl autorisierter Partner in den meisten Märkten reduzieren. Die Strategie: Qualität vor Quantität. Künftig sollen nur noch Partner mit herausragender Performance und tiefer technischer Expertise das komplette VMware Cloud Foundation Portfolio anbühren. Für Kunden, deren bisherige Anbieter aus dem Programm fliegen, bedeutet dies einen erzwungenen Wechsel.

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Kunden-Frust eskaliert

Doch genau diese Kunden sind bereits verunsichert. Zeitgleich mit der Partner-Ankündigung mehren sich Berichte über massive Unzufriedenheit in der Kundschaft. Der Übergang von perpetuen Lizenzen zu einem Subskriptions-Modell hat bei vielen Organisationen zu Kostensteigerungen von mehreren hundert Prozent geführt. Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, die auf VMware-Lösungen angewiesen sind, sollen die Plattform bereits aus Kostengründen verlassen. Einige Cloud-Partner fordern sogar regulatorische Schritte gegen Broadcoms Vorgehen.

Die große Wette des CEO Hock Tan

Die jüngsten Entwicklungen sind konsequente Schritte in der Strategie von CEO Hock Tan. Seit dem Abschluss der 69-Milliarden-Dollar-Übernahme Ende 2023 hat Broadcom das VMware-Portfolio radikal konsolidiert, auf Subskriptionen umgestellt und den Fokus auf profitable Großkunden gelegt. Die zuletzt stark gestiegenen Operativmargen im Software-Segment zeigen, dass diese Taktik finanziell aufzugehen scheint.

Doch der aktuelle Kunden-Frust zeigt die Kehrseite der Medaille: Die aggressive Profitabilitäts-Jagd könnte langfristig mehr schaden als nützen, wenn sie traditionelle Kundensegmente vergrault und Wettbewerbern Tür und Tor öffnet.

Was bedeutet das für die Aktie?

Die Broadcom-Aktie zeigte sich am Dienstag mit einem minimalen Plus von 0,04% unbeeindruckt. Der Markt blickt derzeit vor allem auf das starke KI-Siliziumgeschäft des Unternehmens, das weiterhin für mächtigen Rückenwind sorgt. Der wahre Test für die VMware-Strategie steht jedoch noch aus: Können die Gewinnmargen hoch bleiben, ohne dass die Kundenbasis erodiert? Die nächsten Quartalszahlen im Dezember dürften hier erste wichtige Antworten liefern.

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