Broadcom Aktie: Chancen wahrgenommen

Während Top-Manager ihre Aktien verkaufen, setzen Analysten weiter auf den Chip-Riesen. Der Grund: Künstliche Intelligenz könnte Broadcom zum nächsten großen Gewinner machen. Doch was steckt wirklich hinter den widersprüchlichen Signalen?

Führungskräfte greifen zur Kasse

Die jüngsten Insider-Verkäufe sorgen für Aufsehen: CEO Hock E. Tan trennte sich Mitte September von 148.154 Aktien, Direktor Henry Samueli von beeindruckenden 368.797 Papieren. Auch CFO Kirsten M. Spears liquidierte einen Teil ihrer Position mit 7.498 verkauften Aktien.

Diese koordinierten Verkäufe der Führungsetage werfen Fragen auf – besonders in einer Zeit, in der das Unternehmen von der KI-Revolution zu profitieren scheint.

OpenAI-Deal als Kurstreiber

Das Momentum kommt aus dem KI-Geschäft: Eine kürzlich angekündigte Partnerschaft mit OpenAI zur Entwicklung maßgeschneiderter KI-Beschleuniger hat die Fantasie der Anleger beflügelt. Die Quartalszahlen vom 4. September übertrafen die Erwartungen deutlich – der Umsatz kletterte um 22 Prozent auf 15,95 Milliarden Dollar.

Besonders spannend wird es bei den sogenannten "Hyperscalern": Broadcom arbeitet bereits mit drei großen Cloud-Riesen zusammen. Spekulationen kreisen um KI-Startup Anthropic als potentiellen vierten Großkunden – ein Deal, der zusätzliche Milliardenerlöse versprechen könnte.

Wall Street bleibt optimistisch

Trotz der Insider-Verkäufe halten Analysten an ihrer Kaufempfehlung fest. Morgan Stanley sieht die Aktie bei 409 Dollar, während Sanford C. Bernstein das Kursziel auf 400 Dollar angehoben hat. KeyCorp und Citigroup sind noch bullisher mit Zielen von 460 beziehungsweise 415 Dollar.

Die Wette der Profis ist klar: Der boomende Markt für KI-Chips wird etwaige kurzfristige Unsicherheiten überstrahlen.