Broadcom Aktie: AI im Fokus
Broadcom steckt mitten im Spagat zwischen rasantem KI-Wachstum und sinkenden Margen. Nach einem deutlichen Rückschlag auf die Quartalszahlen hin melden sich jetzt große Häuser wie Truist und UBS zu Wort und stellen sich demonstrativ hinter den Chipkonzern. Die zentrale Frage lautet: Wie schwer wiegt die Sorge vor „wachstumsstarken, aber weniger profitablen“ KI-Umsätzen wirklich?
Analysten stellen sich vor Broadcom
Am Freitag legte die Aktie nach einer schwächeren Woche spürbar zu und erholte sich bis auf 290,30 Euro, bleibt damit aber rund 18 % unter dem 52‑Wochen-Hoch. Auslöser der Gegenbewegung waren positive Analystenkommentare, die den Kursrutsch nach den jüngsten Zahlen als überzogen einstufen.
Truist Securities erhöhte am Freitag das Kursziel und bestätigte die Kaufempfehlung. Analyst William Stein räumte ein, dass viele Investoren die hohen Investitionen in KI-Infrastruktur kritisch sehen. Gleichzeitig argumentiert er, dass KI-Werte im Verhältnis zu ihrem erwarteten Wachstum weiter attraktiv bewertet sind und Broadcom zu den Hauptprofiteuren des Trends zählt.
UBS schlug in dieselbe Kerbe und sprach explizit von einer „Überreaktion“ nach den Quartalszahlen. Auch hier wurden die Zielmarken nach oben angepasst. Im Mittelpunkt steht dabei das Chance-Risiko-Verhältnis auf dem aktuellen Niveau: Kurzfristige Margendruck-Sorgen stehen einem sehr dynamischen KI-Geschäft gegenüber.
Warum die Margen Sorge bereiten
Der Ursprung der Nervosität liegt im Earnings-Call vom 11. Dezember. Broadcom hat starke Zahlen vorgelegt und für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 einen Umsatz von 19,1 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt – über Markterwartung. Dennoch überwogen zunächst die Zweifel.
Kern des Problems ist die Zusammensetzung der Erlöse: Broadcom erwartet, dass die KI-Umsätze im kommenden Quartal auf 8,2 Milliarden Dollar steigen und sich damit im Jahresvergleich etwa verdoppeln. Dieser Schub kommt jedoch vor allem aus kundenspezifischen KI-Chips (XPUs/ASICs) für Hyperscaler wie Google und Meta – und die bringen geringere Bruttomargen als Standard‑Netzwerkprodukte.
Der Markt reagierte zunächst mit der Angst vor „profitarmem Wachstum“: Starkes Umsatzplus, aber weniger von jedem Dollar kommt unten an. Nach Unternehmensangaben dürfte die Bruttomarge um etwa 100 Basispunkte zurückgehen. Viele Analysten verweisen jedoch darauf, dass der absolute operative Gewinn dennoch kräftig zulegt, weil das Volumen im KI-Geschäft so stark wächst.
Unterstrichen wird das durch den gemeldeten Auftragsbestand von 73 Milliarden Dollar im KI‑Bereich. Broadcom bleibt damit aus Sicht der Experten hinter Nvidia der wohl wichtigste Lieferant für spezialisierte KI-Hardware – trotz leicht sinkender Margen.
Weitere Signale aus dem Unternehmen
Neben den Analystenkommentaren gab es kleinere unternehmensspezifische Nachrichten, die den positiven Gesamteindruck stützen. Ein Manager, Mark David Brazeal, gab am 19. Dezember Aktien ab, um Steuerverpflichtungen aus Optionsausübungen zu bedienen. Solche Transaktionen gelten als Routine und wurden vom Markt entsprechend neutral aufgenommen.
Zudem hat Broadcom zuletzt die Quartalsdividende angehoben, auf künftig 0,65 US‑Dollar je Aktie. Das Management sendet damit das Signal, dass der Free Cashflow trotz hoher Investitionen in KI-Hardware robust genug ist, um steigende Ausschüttungen zu tragen.
Ausblick: Stabilisierung und KI-Pipeline im Mittelpunkt
In den kommenden Wochen dürfte sich der Blick auf zwei Themen bündeln: Zum einen auf die technische Entwicklung der Aktie, die aktuell rund 7,5 % unter ihrem 50‑Tage-Durchschnitt notiert und mit einem RSI von 42 eher in neutralem Gebiet liegt. Zum anderen auf die Frage, wie reibungslos Broadcom seine KI‑Großaufträge im Umfang von über 10 Milliarden Dollar an kundenspezifischen Chips abarbeitet und ob das Segment Infrastructure Software einen Teil des Margendrucks auf der Halbleiterseite auffangen kann.
Mit dem Ende der Quiet Period nach den Zahlen ist zudem mit weiteren Analystenstudien zu rechnen, die vor allem die Tragfähigkeit des KI‑Auftragsbuchs für 2026 bewerten. Entscheidend für die Aktie wird sein, ob sich der aktuelle Mix aus leicht sinkenden Margen, stark wachsendem KI‑Umsatz und hohem Auftragsbestand als neues, tragfähiges Normal etabliert – oder ob es zu einer erneuten Neubewertung kommt.
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