Broadcom hat am 11. Dezember starke Quartalszahlen vorgelegt – und verlor danach rund 20 Prozent an Wert. Während die Aktie vom Rekordhoch bei 414,61 Dollar auf zuletzt etwa 330 Dollar absackte, reagierte die Wall Street anders: Analyst um Analyst erhöhte sein Kursziel. Truist Financial schraubte es am 19. Dezember auf 510 Dollar – das wären 54 Prozent Potenzial vom aktuellen Niveau. Wie passt das zusammen?

Analystenchor singt gegen den Markt

Die Liste der Kurszielerhöhungen nach den Q4-Zahlen liest sich beeindruckend. Bank of America, Barclays und KeyCorp sehen jeweils 500 Dollar als realistisch. Benchmark hob von 385 auf 485 Dollar an, UBS bestätigte mit 475 Dollar ebenfalls ein "Buy"-Rating. Der Konsens liegt bei gut 436 Dollar, die frischen Post-Earnings-Einschätzungen sogar bei durchschnittlich 468 Dollar. Zum Vergleich: Der aktuelle Kurs notiert etwa 100 Dollar darunter.

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Die Diskrepanz zum Marktverhalten ist ungewöhnlich. Broadcom übertraf im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2025 die Erwartungen klar:

  • Umsatz: 18,02 Milliarden Dollar (erwartet: 17,46 Milliarden, +28 Prozent zum Vorjahr)
  • Bereinigter Gewinn je Aktie: 1,95 Dollar (erwartet: 1,87 Dollar)
  • AI-Halbleiterumsatz: +74 Prozent im Jahresvergleich
  • Infrastruktur-Software: 6,94 Milliarden Dollar (+26 Prozent)
  • Nettogewinn: 8,51 Milliarden Dollar (Verdopplung gegenüber Vorjahr)

Das KI-Geschäft läuft besonders rund. Für das laufende erste Quartal des neuen Geschäftsjahres rechnet Broadcom mit einer weiteren Verdopplung auf 8,2 Milliarden Dollar. Ein fünfter Kunde für maßgeschneiderte AI-Chips kam hinzu, zudem bestätigte das Management Anthropic als Großabnehmer via Google-TPU-Technologie.

Margen-Druck als Verkaufsauslöser

Der Grund für den Kursrutsch liegt in der Margenperspektive. Das Management kündigte für das laufende Quartal einen Rückgang der Bruttomarge um rund 100 Basispunkte an. Verantwortlich ist der höhere Umsatzanteil margenärmerer AI-Hardware, der die Profitabilität der Software-Sparte verwässert. Für Anleger reichte diese Andeutung, um Sorgen über die langfristige Rentabilität zu schüren – auch wenn die absolute Veränderung überschaubar bleibt.

Dabei steht Broadcom operativ robust da. Der freie Cashflow erreichte im vergangenen Quartal fast 7,5 Milliarden Dollar, die langfristigen Verbindlichkeiten wurden um eine Milliarde reduziert. Der Auftragsbestand für Infrastruktur-Software kletterte auf 73 Milliarden Dollar, nach 49 Milliarden vor einem Jahr.

Keine zweite Oracle

Manche Beobachter ziehen Parallelen zu Oracle, dessen enttäuschende Zahlen Anfang Dezember Zweifel am KI-Boom schürten. Die fundamentalen Unterschiede sind jedoch erheblich: Während Oracle mit negativem Cashflow von 10 Milliarden Dollar und 18 Milliarden mehr Schulden kämpft, erwirtschaftet Broadcom hohe Überschüsse und baut Verbindlichkeiten ab. Entsprechend senkten Analysten bei Oracle die Kursziele im Schnitt um 18 Prozent – bei Broadcom gingen sie alle nach oben.

Parallel erhöhte der Halbleiterkonzern die Quartalsdividende um zehn Prozent auf 0,65 Dollar je Aktie. Das markiert das 15. Jahr in Folge mit Dividendenwachstum. Ex-Tag ist der 22. Dezember. Insiderverkäufe von gut 825.000 Aktien im Wert von 299 Millionen Dollar über die letzten drei Monate dämpfen hingegen die Stimmung.

Mit einer Marktkapitalisierung von rund 1,56 Billionen Dollar und einem KGV von 69 bleibt die Bewertung sportlich. Die Eigenkapitalrendite liegt bei 37 Prozent, die Nettomarge bei 36 Prozent. Institutionelle Investoren halten etwa 76 Prozent der Anteile. Am 5. März folgen die Zahlen zum ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres – dann zeigt sich, ob die Analysten oder der Markt recht behalten.

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