Der Brent-Preis gerät unter Druck, weil sich zwei Kräfte überlagern: IEA-Prognosen zu einem massiven Angebotsüberhang und wachsende Hoffnung auf diplomatische Fortschritte, die eine Rückkehr russischer Mengen signalisieren könnten. In dem dünnen Handelsumfeld zwischen den Feiertagen verstärken Anleger ihre Verkäufe; das reduziert die zuvor eingepreiste Risikoprämie deutlich. Könnte das die Abwärtsbewegung fortsetzen?

Wesentliche Fakten auf einen Blick
- IEA erwartet für 2026 ein Angebotsüberhang von rund 3,84 Mio. Barrel pro Tag.
- Für das kommende Wochenende ist ein Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump in Florida angesetzt.
- Die US-Küstenwache führt eine mindestens zweimonatige „Quarantäne“ für venezolanische Ölexporte durch; zuletzt wurde der Tanker „Centuries“ abgefangen.
- Brent fiel in den letzten 24 Stunden um mehr als 1,8 %; die Jahresverluste liegen bei rund 18 %.

Sollten Anleger Gewinne mitnehmen? Oder startet bei Brent Crude gerade der nächste Boom?

Friedenshoffnungen reduzieren Risikoprämie

Angekündigte diplomatische Gespräche haben bereits Auswirkungen: Marktteilnehmer rechnen damit, dass ein möglicher Friedensplan größere Mengen russischen Rohöls zurück in den Markt führen könnte. Diese Erwartung veranlasst Investoren, Absicherungspositionen aufzulösen und die geopolitische Risikoprämie zu senken. In einem volumenarmen Markt bedeutet schon die Aussicht auf Normalisierung schnelleres Nachgeben der Kurse.

Fundament: IEA sieht klares Überangebot

Die IEA-Prognose liefert das fundamentale Argument für weitere Schwäche. Ein Überhang von knapp 3,84 Mio. Barrel pro Tag für 2026 resultiert laut Bericht vor allem aus steigender Produktion außerhalb der OPEC+ bei gleichzeitig schwächer als erwarteter Nachfrage. Marktteilnehmer werten dies als erhöhtes Lager- und Wettbewerbsrisiko, was Druck auf die Preise ausübt.

Kurzfristige Gegengewichte

Geopolitische Eingriffe wie die US-Blockade venezolanischer Exporte und vereinzelte logistische Staus in regionalen Häfen wirken preisstützend — aktuell reicht das aber nicht, um die Abwärtsdynamik zu stoppen. Das geringe Handelsvolumen zwischen den Jahren erhöht die Empfindlichkeit des Markts gegenüber Nachrichten; jede Meldung zu Produktion oder Diplomatie löst teils deutliche Kursreaktionen aus.

Schlussfolgerung und Ausblick
Für die nächste Handelswoche sind zwei Faktoren entscheidend: das Ergebnis der Gespräche in Florida und die Entwicklung der Angebotsdaten. Bestätigt sich die IEA-Prognose und kehren größere russische Mengen zurück, dürfte der Angebotsüberhang den Preis weiter belasten. Halten Blockaden oder Lieferstörungen an, könnten sie kurzfristig Stützungsfaktoren liefern. Damit bleibt das Verhältnis zwischen tatsächlichen Lieferströmen und den Erwartungen der maßgebliche Kursmotor.

Brent Crude: Kaufen oder verkaufen?! Neue Brent Crude-Analyse vom 27. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Brent Crude-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Brent Crude-Investoren. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 27. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Brent Crude: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...