Der britische Ölgigant BP kämpft mit massiven Herausforderungen: Ein Kursrutsch von fast 24% innerhalb eines Jahres und ein dramatischer Gewinneinbruch im ersten Quartal 2025 werfen die Frage auf – steckt der Konzern in einer strukturellen Krise oder bereitet er sich nur strategisch neu aus?

Strategische Kehrtwende mit Risiken

Unter CEO Murray Auchincloss vollzieht BP eine bemerkenswerte Wende. Statt auf die bisher propagierte Net-Zero-Strategie setzt das Unternehmen nun wieder stärker auf sein Kerngeschäft mit Öl und Gas. Diese Rückbesinnung zeigt sich konkret in:

  • Reduzierten Investitionen (Kapitalausgaben 2025 um 500 Mio. $ auf 14,5 Mrd. $ gekürzt)
  • Strengerer Kostenkontrolle (4-5 Mrd. $ Einsparungen bis 2027 geplant)
  • Aktienrückkäufen (4,4 Mio. eigene Aktien zuletzt aufgekauft)

Doch die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der Nettogewinn brach im ersten Quartal um 70% ein – auf nur noch 687 Mio. $. Schwache Raffineriemargen und Marktturbulenzen setzen dem Konzern schwer zu.

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Dividendenillusion und Zukunftsaussichten

Die attraktive Dividendenrendite von BP erweist sich bei genauerem Hinsehen als trügerisch. Sie resultiert vor allem aus dem massiven Kursverfall, nicht aus fundamentaler Stärke. Immerhin konnte der Konzern in den letzten sechs Monaten mit einer Outperformance von 13,8% gegenüber Branchenrivallen überraschen – getrieben durch starke Free-Cashflows und erfolgreiche Projekte im Upstream-Geschäft.

Spekulationen über eine mögliche Fusion mit Shell haben sich zwar als gegenstandslos erwiesen. Doch die strategische Neuausrichtung und Kostendisziplin könnten BP langfristig stabilisieren – vorausgesetzt, der Ölpreis spielt mit. Für Anleger bleibt es ein Balanceakt zwischen kurzfristigen Turbulenzen und langfristigem Potenzial.

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