Nach dem Ende des Corona-Booms sucht der Mainzer Impfstoffpionier BioNTech sein Heil in der Krebsforschung – und scheint damit bei Anlegern zu punkten. Eine milliardenschwere Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb und strategische Zukäufe zeigen: Das Unternehmen setzt alles auf eine Karte.

Machtpoker im Krebsmarkt

Der große Wurf gelang Anfang Juni: BioNTech und der US-Pharmariese Bristol Myers Squibb gaben eine Kooperation zur Entwicklung des Krebsmedikaments BNT327 bekannt. Das Potenzial ist immens – bis zu 11,1 Milliarden Dollar könnte die Partnerschaft wert sein.

Das bispezifische Antikörper-Präparat zielt gleichzeitig auf zwei Angriffspunkte bei soliden Tumoren ab. Für BioNTech bedeutet dies einen wichtigen Schritt, um sich als ernstzunehmender Player in der Onkologie zu etablieren. Die Märkte honorierten die Nachricht mit einem spürbaren Kursschub.

Zukäufe als Wachstumstreiber

Doch damit nicht genug: Mitte Juni überraschte BioNTech mit der Übernahme des Konkurrenten CureVac im Wert von 1,25 Milliarden Euro. Zuvor hatte sich das Unternehmen bereits die Rechte an einer vielversprechenden Krebstherapie des chinesischen Herstellers Biotheus gesichert.

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Diese strategischen Schritte zeigen deutlich: BioNTech baut systematisch eine Pipeline jenseits der mRNA-Impfstoffe auf. Anleger scheinen diesen Kurswechsel zu begrüßen – trotz eines leichten Rücksetzers zuletzt verzeichnet die Aktie über einen Monat betrachtet klare Gewinne.

Post-Corona-Strategie zahlt sich aus

Während viele noch an die pandemiebedingten Höhenflüge denken, schreibt BioNTech bereits das nächste Kapitel. Die jüngsten Entwicklungen deuten darauf hin, dass das Unternehmen den schwierigen Übergang vom Impfstoffhersteller zum breit aufgestellten Biotech-Konzern meistern könnte.

Die Frage bleibt: Kann BioNTech mit der geballten Kraft aus Eigenentwicklungen, Partnerschaften und Übernahmen langfristig im hart umkämpften Onkologie-Markt bestehen? Die bisherige Reaktion der Anleger lässt zumindest vorsichtigen Optimismus zu.

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