Die BioNTech-Aktie steht vor einer entscheidenden Wende. Während die finanziellen Kennzahlen noch von den Nachwehen der Pandemie geprägt sind, könnte eine spektakuläre Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb den Impfstoffpionier zum vielversprechenden Onkologie-Player machen. Doch halten die Analysten diese Vision für realistisch?

Machtpoker im Krebsmarkt

Der neue Milliarden-Deal mit Bristol Myers Squibb markiert einen strategischen Paukenschlag. Gemeinsam wollen die Unternehmen den Antikörper-Kandidaten BNT327 entwickeln – ein potenzieller Durchbruch in der Behandlung von Lungen- und Brustkrebs. Die Zahlen sprechen für sich:

  • 1,5 Milliarden Dollar Sofortzahlung an BioNTech
  • Bis zu 7,6 Milliarden Dollar an möglichen Meilensteinzahlungen
  • Gleiche Aufteilung von Kosten und Gewinnen

Doch der Deal ist mehr als nur eine Finanzspritze. Er positioniert BioNTech endgültig als ernstzunehmenden Akteur im lukrativen Onkologie-Markt – ein klarer Schritt weg von der Abhängigkeit vom COVID-Geschäft.

Analysten gespalten

Die Einschätzungen der Experten könnten unterschiedlicher nicht sein:

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  • HC Wainwright erhöht das Kursziel auf 145 Dollar (+30%) und bleibt bei "Kaufen"
  • Citigroup sieht bei 140 Dollar noch Luft nach oben
  • Goldman Sachs dagegen bleibt mit 110 Dollar und "Neutral" deutlich zurückhaltender

Diese Bandbreite spiegelt die Unsicherheit wider: Kann BioNTech den Sprung vom Impfstoff- zum Krebs-Spezialisten schaffen? Die jüngsten Quartalszahlen mit einem Umsatzrückgang von 19,5% und negativer Marge zeigen jedenfalls, wie dringend das Unternehmen neue Erfolge braucht.

Neuer CFO – neue Strategie?

Mit Ramón Zapata übernimmt ab Juli ein neuer Finanzchef das Ruder. Seine größte Herausforderung: Den milliardenschweren Deal in nachhaltiges Wachstum umzumünzen. Die aktuelle Börsenbewertung von rund 27 Milliarden Dollar setzt jedenfalls viel Vertrauen in die noch junge Onkologie-Pipeline.

Nach einem schwachen Jahresstart hat die Aktie zuletzt wieder etwas an Fahrt aufgenommen. Doch der Abstand zum Allzeithoch von 122,80 Euro bleibt mit -21% beträchtlich. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Onkologie-Offensive diesen Rückstand aufholen kann – oder ob BioNTech weiter im Schatten seiner Pandemie-Erfolge steht.

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