Der Mainzer Impfstoff-Pionier macht ernst: Die lange geplante Übernahme des einstigen Konkurrenten CureVac ist in trockenen Tüchern. Doch während strategisch die Weichen für die Zukunft gestellt werden, blicken Anleger nervös auf den Kurszettel und neue regulatorische Hürden aus den USA. Ist dieser Zukauf der erhoffte Befreiungsschlag für das angeschlagene Papier oder verpufft die Nachricht im aktuellen Marktumfeld?

Grünes Licht für Expansion

BioNTech hat die kritische Masse erreicht. Wie das Unternehmen am späten Mittwoch bekannt gab, wurde die Mindestannahmeschwelle für das Tauschangebot erfolgreich überschritten. Mit der Sicherung von knapp 82 Prozent der CureVac-Anteile zementieren die Mainzer ihre Dominanz im deutschen mRNA-Sektor.

Für die verbleibenden CureVac-Aktionäre öffnet sich nun ein letztes Zeitfenster: Eine weitere Annahmefrist läuft bis zum 18. Dezember. Damit ist der Weg frei für den nächsten logischen Schritt, der voraussichtlich im Delisting der CureVac-Aktien und der vollständigen Integration münden wird.

Angriff und Verteidigung zugleich

Strategisch schlägt BioNTech mit diesem Deal zwei Fliegen mit einer Klappe. Analysten bewerten den Schritt sowohl als defensive Absicherung als auch als offensive Erweiterung:

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  • Beilegung von Streitigkeiten: Die Übernahme beendet kostspielige Patentstreitigkeiten und sichert die operative Handlungsfreiheit ("Freedom to operate").
  • Pipeline-Boost: Die Integration der Tübinger Technologie stärkt die Forschungsabteilung massiv, insbesondere bei der zweiten Generation von mRNA-Gerüsten und im Bereich der Onkologie – dem neuen Hauptfokus des Unternehmens.

Das Ziel ist klar: Synergien heben und die Entwicklung neuer Krebstherapien beschleunigen, um die Abhängigkeit vom COVID-Geschäft weiter zu reduzieren.

FDA-Sorgen belasten weiter

Trotz des operativen Erfolgs bleibt die Stimmung am Markt äußerst angespannt. Verantwortlich für die jüngste Nervosität sind Berichte über potenziell strengere Zulassungsauflagen der US-Gesundheitsbehörde FDA für künftige Impfstoffe. Diese regulatorischen Gegenwinde setzten den gesamten Sektor zu Wochenbeginn unter Druck und ließen Anleger flüchten.

Die Skepsis spiegelt sich deutlich im Kurs wider: Die Aktie notiert mit rund 83 Euro in gefährlicher Nähe zu ihrem 52-Wochen-Tief. Ein Minus von über 26 Prozent seit Jahresbeginn verdeutlicht das tiefe Misstrauen der Investoren, gegen das auch die positive Übernahmenachricht aktuell kaum ankommt.

Mit dem erfolgreichen Tauschangebot ist zumindest das größte Ausführungsrisiko der Fusion vom Tisch. Nun richtet sich der Fokus auf die operative Integration und die Hoffnung, dass die erweiterte Krebs-Pipeline langfristig die aktuellen regulatorischen Sorgen überstrahlen kann.

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