Beyond Meat steht erneut unter Druck. Nach Änderungen an der Kapitalstruktur, einer deutlichen Anpassung von Warrants und frischer Skepsis von Analystenseite rückt die psychologisch wichtige Marke von 1,00 US‑Dollar in den Mittelpunkt. Die Finanztransaktionen verschaffen dem Unternehmen Luft, gehen aber klar zulasten der Altaktionäre.

Schuldenumbau und Warrants

Auslöser der aktuellen Schwäche ist ein finanztechnischer Schritt, den Beyond Meat Anfang der Woche vollzogen hat und der nun an der Börse eingepreist wird. Das Unternehmen hat die Intercreditor-Vereinbarung zu seinen 7,00% Convertible Senior Secured Notes mit Fälligkeit 2030 angepasst. Laut den am Donnerstag eingesehenen Unterlagen soll diese Änderung explizit den Tausch bestimmter Kreditverbindlichkeiten in Stammaktien erleichtern.

Besonders kritisch für bestehende Aktionäre ist eine separate Vereinbarung mit dem Kreditgeber „Unprocessed Foods“ vom 22. Dezember. Beyond Meat senkte den Ausübungspreis der bestehenden Warrants dieses Kreditgebers von 3,26 US‑Dollar auf nur noch 1,95 US‑Dollar je Aktie.

Die Neufestsetzung bedeutet einen Abschlag von rund 40% auf das frühere Niveau und signalisiert, dass das Management Liquiditätssicherung und Schuldenabbau klar vor Werterhalt der Eigenkapitalseite stellt.

Ein aktueller Kommentar stuft die Aktie auf „Sell“ ein. Begründung: Die Zahl der ausstehenden Aktien hat sich durch jüngste Debt‑Equity‑Swaps und Kapitalerhöhungen fast versechsfacht. Diese starke Verwässerung nimmt dem Papier einen wesentlichen Treiber: Die Chance auf erneute Short Squeezes gilt nach der kurzzeitigen Rally von rund 1.600% im Oktober als deutlich reduziert.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Beyond Meat?

Wesentliche Punkte im Überblick:
* Deutliche Anpassung der Intercreditor‑Vereinbarung zur Ermöglichung von Debt‑Equity‑Swaps
Repricing der Warrants von 3,26 US‑Dollar auf 1,95 US‑Dollar
Nahezu versechsfachte Aktienzahl durch Tauschgeschäfte und Kapitalmaßnahmen
* Aktie rund 98% unter Allzeithoch, etwa 67% Minus seit Jahresbeginn

Sektorprobleme und Bilanzdruck

Die finanzielle Restrukturierung vollzieht sich vor einem schwierigen Branchenumfeld. Im Rahmen des „Great Restaurant Reset“ 2025 kämpfen zahlreiche Ketten mit wirtschaftlichen Problemen. Jack in the Box kündigte heute die Schließung von mehr als 70 Filialen an. Eine schrumpfende Systemgastronomie belastet die Absatzkanäle von Beyond Meat zusätzlich.

Die Fundamentaldaten verdeutlichen den Handlungsdruck:

  • Umsatzentwicklung: Im dritten Quartal lagen die US‑Retailumsätze rund 18% unter dem Vorjahreswert.
  • Bilanz: Dem Bestand von etwa 118 Mio. US‑Dollar Netto-Cash stehen über 1,3 Mrd. US‑Dollar langfristige Verbindlichkeiten gegenüber.
  • Bewertung: Die Marktkapitalisierung liegt nur noch bei rund 450 Mio. US‑Dollar und damit weit unter früheren Höchstständen. In Kombination mit einer preissensiblen Kundschaft fehlen Beyond Meat derzeit die Möglichkeiten, höhere Kosten über Preiserhöhungen weiterzugeben.

Die Aktie hält sich aktuell knapp über 1,00 US‑Dollar. Vom Allzeithoch ist der Kurs damit rund 98% entfernt, seit Jahresbeginn beträgt das Minus etwa 67%. Die jüngsten Debt‑Equity‑Swaps unterstreichen, dass das Management auf einen Überlebensmodus umgeschaltet hat und im Wesentlichen nur noch eine Währung einsetzt: die eigene Aktie.

Ausblick: Marke von 1,00 Dollar im Fokus

Zum Jahreswechsel 2025/2026 rückt die 1,00‑US‑Dollar‑Marke in den Vordergrund. Ein nachhaltiger Bruch dieses Niveaus könnte Warnungen im Hinblick auf die Einhaltung der Börsennotierungsanforderungen nach sich ziehen.

Die Analystenstimmung bewegt sich zwischen deutlich negativ und verhalten. Kursziele im Bereich von 1,60 bis 1,70 US‑Dollar spiegeln zwar ein begrenztes Aufwärtspotenzial wider, die Bandbreite von „Strong Sell“ bis „Hold“ verweist aber auf erhebliche Risiken für das Gelingen des Restrukturierungsplans. Entscheidend wird der nächste Quartalsbericht sein: Dann zeigt sich, ob die Verwässerung der Aktionäre die Bilanz spürbar stabilisiert hat oder ob weitere Kapitalmaßnahmen erforderlich werden, um den Geschäftsbetrieb bis 2026 zu finanzieren. Technisch bleibt die Lage fragil, da das Angebot neu ausgegebener Aktien potenzielle Erholungsbewegungen begrenzen dürfte.

Beyond Meat-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Beyond Meat-Analyse vom 25. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Beyond Meat-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Beyond Meat-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 25. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Beyond Meat: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...