Nach sechs Jahrzehnten ist es soweit: Warren Buffett gibt die operative Führung seines Imperiums ab. Ende des Jahres übergibt die Investmentlegende das Ruder an Greg Abel – und die Märkte feiern den Wechsel. Doch kann der Nachfolger wirklich in die Fußstapfen des Orakels von Omaha treten?

Märkte vertrauen dem Nachfolger

Die Investoren zeigen sich überraschend gelassen. Seit Jahresbeginn kletterte die Berkshire-Aktie um 5 Prozent nach oben und übertraf damit den Branchendurchschnitt von 4,1 Prozent. Das Signal ist eindeutig: Der Markt vertraut Greg Abel und der Kontinuität des bewährten Geschäftsmodells.

Während Buffett als Chairman weiterhin im Hintergrund agiert, übernimmt Abel die operative Verantwortung für das Konglomerat. Die positive Marktreaktion deutet darauf hin, dass die jahrelange Vorbereitung auf diesen Moment Früchte trägt.

Gemischte Prognosen für 2025

Die Analystenschätzungen für das kommende Jahr zeichnen ein zwiespältiges Bild. Während die Umsätze um 8,6 Prozent wachsen sollen, droht beim Gewinn je Aktie ein Rückgang von 6,7 Prozent.

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Ein weiterer Schwachpunkt: Die Eigenkapitalrendite liegt mit 7,2 Prozent unter dem Branchenschnitt von 7,8 Prozent. Diese Kennzahlen werden Abel unter Druck setzen, seine Fähigkeiten als Nachfolger unter Beweis zu stellen.

Kriegskasse als Trumpf

Abel startet jedoch nicht mit leeren Händen. Der neue Chef erbt eine prall gefüllte Kriegskasse von über 100 Milliarden Dollar – bei minimaler Verschuldung. Diese außergewöhnliche Liquidität verschafft Berkshire enormen Spielraum für Investitionen und strategische Schachzüge.

Die entscheidende Frage lautet: Wird Abel dieses Kapital genauso geschickt einsetzen wie sein Vorgänger? Der Markt scheint darauf zu vertrauen – nun muss der neue Chef beweisen, dass dieses Vertrauen gerechtfertigt ist.

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